Im Berliner Reinickendorf ist ein Homosexueller als Erzieher in einer Kita eingestellt worden, was für Wut und Empörung bei den muslimischen Eltern sorgte, schreibt der „Tagesspiegel“.
Christian Berger (Name und Alter geändert) sei seit einiger Zeit bei einer Kita mit vorwiegend muslimischen Kindern in Reinickendorf beschäftigt.
Der 36-Jährige habe sich bei dem Einstellungsgespräch als Homosexueller geoutet. Einige Zeit später teilte die Kita-Leiterin dies dann auch den Eltern mit, wobei diese allerdings schon davon „überrumpelt“ gewesen seien, dass ein Mann statt einer Frau ihre Kinder wickeln oder zur Toilette begleiten soll. Dass Berger zudem auch schwul sei, habe für weitere Empörung gesorgt.
Seltsamerweise sei Berger zu dem damaligen Gespräch zwischen der Kita-Leiterin und den Eltern aber gar nicht erst eingeladen gewesen.
„Sie gingen auf die Barrikaden“, teilt ihrerseits die Geschäftsführerin der Kita mit. Die Eltern hätten massiv gegen die Anstellung von Berger protestiert und mit einer Unterschriftsaktion gedroht. „Die kommen aus einer anderen Welt“, erklärt sie. In einer solchen Welt sei Berger eine „latente Gefahr“.
„Als Homosexueller bewegt man sich auf einem schmalen Grat“, erklärt Berger. Man fasse die Kinder an, wickele sie und sehe sie nackt, und Sexualität sei in dieser Hinsicht natürlich ein Thema bei den Eltern.
Schon in einer früheren Kita sei man ihm mit Misstrauen begegnet, wobei eine Mutter, die einst Opfer einer Vergewaltigung gewesen sei, ihn sehr genau beobachtet hätte. „Sie wurde vergewaltigt, sie hatte Angst, dass ihrem Kind so etwas auch passiert. Die ist traumatisiert“, so der Erzieher.
Inzwischen hätten die Eltern, die Berger massiv ablehnen, eine andere Kita für ihre Kinder ausgesucht.