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Lisa, Lisa, Hauptsache Lisa …. Fake-News gegen RT Deutsch werden immer bizarrer

swaine1988
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Autor: RT deutsch
Quelle: https://deutsch.rt.com/gesells...
2020-01-19, Ansichten 792
Lisa, Lisa, Hauptsache Lisa …. Fake-News gegen RT Deutsch werden immer bizarrer

Mit Fördergeldern des Bundes bekämpft die Amadeu Antonio Stiftung Hassreden im Netz und will bessere Medienkompetenz in der Bevölkerung verankern. Ein seltsames Unterfangen von einer Stiftung, die selbst in einer Studie mehrfach Fake News über RT Deutsch verbreitet.

von Wladislaw Sankin

Die deutsche Amadeu Antonio Stiftung (AAS) bekämpft Rassismus, Antisemitismus und rechtsradikale Propaganda im Netz – und zwar im Auftrag der Bundesregierung. Dafür erstellt die Stiftung regelmäßig Studien und gibt eine eigene Online-Zeitung heraus.

Ihre im November 2019 erschienene Studie "Online-Lebenswelten als Orte der Radikalisierung" behandelte gleich drei Online-Szenen, nämlich die "islamistisch, türkisch- und russisch-nationalistisch geprägten". An diesen digitalen Treffpunkten sollen Nutzer – laut Verfasser – menschenverachtende Ideologien, "antidemokratische Narrative und Hate Speech" – gemeint sind "Erzählungen über die Welt" und "Hassreden" – verbreitet haben.

Als Orte mit Russland-Bezug wurden vier Gruppen von sogenannten Russlanddeutschen bei Facebook (auf Deutsch) und eine bei Odnoklassniki (Одноклассники, auf Russisch) unter die Lupe genommen – allesamt Treffpunkte von AfD-Sympathisanten. Die AAS konnte in den Inhalten der jeweiligen Gruppen zwar nichts Verfassungswidriges finden, den "Befund" wertete sie dennoch als "besorgniserregend".

Besonders häufig waren laut den Verfassern der Studie folgende Narrative anzutreffen: Hass gegen Geflüchtete, Ablehnung von Demokratie und Toleranz, Machismo (also Männlichkeitswahn), Homophobie, Russland als Opfer, Antiamerikanismus, das Verlangen nach autoritären Figuren und Verschwörungstheorien. All das sei in der Regel auf psychologische Komplexe wie Neid, Selbstaufwertung und Distinktionsgewinn zurückzuführen.

Der deutsche und russische Nationalismus seien dabei miteinander verschränkt oder verwoben, den gemeinsamen Nenner stelle jedenfalls der Antiamerikanismus dar. Ob es um das Land Russland oder um die Nutzer als Bürger russischer Kultur geht – die Strategien der zur Begründung der eigenen Sichtweisen ähneln sich:

Nachteile und Misserfolge werden durch die Zuweisung von Verantwortung an andere erklärt und gerechtfertigt. Zugleich wird so versucht, eine an Russland geknüpfte, durch die negativen Aspekte beschädigte nationale Identität zu stabilisieren und die Gewinne der Gruppenzugehörigkeit zu erhalten.

Bemerkenswert ist, dass zwischen dem Untersuchungszeitraum (Anfang 2018) und der Veröffentlichung der Studie (zum Ende 2019) fast zwei Jahre vergangen sind. Die Amadeu Antonio Stiftung erhebt für sich den Anspruch, Gefährdungen in der Zivilgesellschaft aufzudecken und pädagogische Ansätze für deren Verbesserung zu erarbeiten. Im vorliegenden Fall empfiehlt sie daher wohlwollend:

Herausforderungen der russischsprachigen Diaspora wahrzunehmen und deren politische  Repräsentation zu steigern, interkulturelle Begegnung zu fördern, Demokratieerziehung zu priorisieren und die Medienkompetenz zu erhöhen.

In Punkto Medienkompetenz haben aber die Verfasser jedoch offenbar selber Defizite – und zwar erhebliche. So lieferten sie in ihrem Beitrag ohne jegliche explizite Erwähnung von RT Deutsch im Haupttext gleich drei Bilder mit Screenshots, die sich zweifelsfrei auf RT Deutsch beziehen. Und: Alle drei sind falsch oder manipulativ.

So wurde der sogenannte "Fall Lisa" wieder – zum x-ten Mal wider besseres Wissen – als Beispiel für die "Mobilisierungskraft verschiedener rechter Lager sowie die Rolle des russischen Staatsfernsehens" angeführt. Seit Jahren fahren die Medien des Mainstreams eine Kampagne gegen RT Deutsch, unter anderem mit der Behauptung, RT Deutsch habe angeblich die Fake News über die Vergewaltigung eines 13-jährigen russischstämmigen Mädchens aus Berlin-Marzahn in Januar 2016 in die Welt gesetzt oder zumindest weiter geschürt. RT Deutsch dementierte dies gut dokumentiert mehrfach.

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Doch die deutschen Medien und mehrere Denkfabriken, wie etwa LIBMOD (das "Zentrum Liberale Moderne") oder die "Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit" der FDP, nehmen von solchen mit Daten und Fakten belegten Richtigstellungen keinerlei Notiz. Die Kampagne verlief und verläuft weiter so aggressiv, dass der Chef des Deutschen Journalistenverbandes sich genötigt glaubte, RT Deutsch mit rechtlichen Konsequenzen zu drohen. Der "Fall Lisa" hat sich schlichtweg verselbständigt. So auch bei der Amadeu Antonio Stiftung, die ein RT-Tweet mit der folgenden Bildbeschreibung versehen hat:

Todesstrafen-Debatte anhand des "Falls Lisa", der auf einer Falschaussage beruhte. Quelle: Twitter-Post von RT Deutsch vom 15.10.2019

Bei dem nun herangezogenen Screenshot ging es jedoch um eine ganz andere Lisa (das ist ja auch kein besonders seltener Vorname), nämlich um ein in der russischen Stadt Saratow tatsächlich getötetes neunjähriges Mädchen. Der getwitterte RT-Artikel "Nach Mord an neunjähriger Lisa: Debatte über Todesstrafe für Kindermörder und Pädophile in Russland" wurde so (auf dem Twitter-Bild auch gut sichtbar) beworben:

Nachdem letzte Woche ein 35-Jähriger in der Stadt Saratow ein neunjähriges Mädchengetötet hat, werden in Russland Stimmen zur Wiedereinführung der Todesstrafe laut. Seit dem Jahr 1997 gilt in Russland ein Moratorium für die Todesstrafe.

Es bleibt wahrscheinlich für immer ein Rätsel, wie man als seriöser Autor zwei Lisa-Fälle derart "verwechseln" konnte. Nach Tweet-Ermahnungen von RT und anderen Twitter-Nutzern hat die Verfasserin Anfang Januar den Fehler endlich zugegeben, ohne jedoch auch danach (bis zum Stand 16. Januar 2020) an der Falschdarstellung noch irgendwelche Korrekturen vorzunehmen.

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