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100 Jahre Hitlerputsch: Wer gab das Geld?

swaine1988
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Autor: Jürgen Elsässer
Quelle: https://www.compact-online.de/...
2023-11-10, Ansichten 668
100 Jahre Hitlerputsch: Wer gab das Geld?

Vor 100 Jahren führte Adolf Hitler seinen Marsch auf die Feldherrnhalle durch. Der Putsch scheiterte, doch schon damals hatte der NSDAP-„Führer“ mächtige Hintermänner. Die bei Amazon schon inkriminierte und hochbrisante Ausgabe „Wer finanzierte Hitler? – Das dunkle Geheimnis der Wall Street“ gibt natürlich weiterhin es in unserem Online-Shop.

Die Megadebatte zwischen kommunistischen und westlichen Historikern um die Rolle des Großkapitals quält sich seit Jahrzehnten hin, weil sie in einer Antinomie gefangen ist: Jede Seite hat gegen die andere recht, aber keine Seite liegt absolut richtig. Selbstverständlich waren wichtige Großkonzerne am Aufstieg Hitlers interessiert und beteiligt – die vor allem aus der DDR vorgelegten Beweise sind stichhaltig. Andererseits können diese Gelder nicht den Ausschlag gegeben haben, denn sie füllen die Finanzierungslücke nicht, die zwischen den schwachen Eigenmitteln der NSDAP und ihren riesigen Ausgaben klaffte, und sie klärt nicht, inwiefern diese Industriefraktionen von Finanzkreisen beeinflusst oder gesteuert wurden.

Der beschwiegene Elefant im Raum

In dieser Leerstelle steht der Elefant, über den beide Seiten nicht zu sprechen wagen: das internationale Finanzkapital und die Wall Street. Immerhin schimmert die Erkenntnis bei den kommunistischen Autoren ab und zu durch (so in einem Aufsatz der Roten Fahne aus dem Jahr 1932 oder auch in den Vorstößen von Kurt Gossweiler zur Rolle der Banken), findet aber keine Berücksichtigung in der Theoriebildung des roten Antifaschismus. Total zensiert wird jede Berücksichtigung dieses Themas in den amtlichen Ausarbeitungen der amerikanischen Siegermacht: Die US-Militärverwaltung OMGUS bezichtigte in ihren Studien für das Nürnberger Tribunal ausschließlich deutsche Kapitalkreise der Unterstützung des Nationalsozialismus. Und der eben erwähnte Historiker Henry Ashby Turner bezeichnete gar «die Finanzhilfen ausländischer Unternehmer (…) als bloße Gerüchte», so die Zusammenfassung auf Wikipedia.

Es ist vor allem das Verdienst des US-Amerikaners Antony C. Sutton und des Russen Nikolay Starikow, hier mit bahnbrechenden – und dennoch (oder gerade deswegen?) im Mainstream kaum beachteten – Recherchen für die Klarheit gesorgt zu haben, die den kommunistischen wie den westlichen Historikern fehlt. Ihre Bücher Wall Street und der Aufstieg Hitlers  (Erstveröffentlichung 1976, auf Deutsch im Schweizer Verlag Perseus 2009) beziehungsweise Wer hat Hitler gezwungen, Stalin zu überfallen?  (auf Deutsch 2017 in einem kleinen baltischen Verlag erschienen) werden in der Fachwissenschaft ignoriert. Dritter im Bunde der Aufdecker ist der US-Professor Guido Giacomo Preparata mit seinem Buch Wer Hitler mächtig machte: Wie britisch-amerikanische Finanzeliten dem Dritten Reich den Weg bereiteten (2010 ebenfalls bei Perseus erschienen).

Die unsichtbare Hand

Sutton erklärt die Hinwendung der Wall Street zu den Nazis vor allem mit deren korporatistischem Wirtschaftsmodell, das im Unterschied zur freien Marktwirtschaft stabile Gewinnraten garantiere – aus demselben Grund unterstützten die Banker laut Sutton auch den US-Präsidenten Franklin Delano Roosevelt (1933–1945) und die Sowjetunion. Im Unterschied zu ihm gehen Starikow und Preparata davon aus, dass nicht das korporatistische Wirtschaftsmodell, sondern die geostrategische Orientierung die angloamerikanischen Geldhaie zur Unterstützung Hitlers brachte: Washington und London zogen die NSDAP vor allem deswegen anderen nationalistischen Parteien und Strömungen vor, weil sich Hitler in Mein Kampf vehement für ein deutsch-britisches Bündnis gegen Russland ausgesprochen hatte – das passte zur Globalstrategie der angelsächsischen Seemächte.

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Kapitän Hermann Ehrhardt (l.) während des Kapp-Putsches im März 1920. Die Kapp-Putschisten waren anti-englisch eingestellt und daher für die Wall Street nicht interessant. Foto: CC0, Wikimedia Commons

Aus demselben Grund erfuhren Aktivisten im Umkreis der Konservativen Revolution keine Förderung: Sie waren zumeist anti-englisch eingestellt und damit trotz ihres Antikommunismus suspekt. Preparata nennt ein Beispiel: Als sich 1920 monarchistische Offiziere im sogenannten Kapp-Putsch gegen die Weimarer Demokratie erhoben, schleuste London seinen Agenten Ignatz Trebitsch-Lincoln in den inneren Kreis der Verschwörer ein und brachte den Umsturz zum Scheitern. Die Obristen träumten von einem deutsch-russischen Bündnis, am liebsten mit den verbliebenen Anhängern des Zaren, zur Not aber auch mit den Bolschewiken – das musste London unbedingt verhindern.

„Ein fabelhafter Demagoge“

Außenminister Walther Rathenau, der 1922 im Vertrag von Rapallo ein solches Bündnis tatsächlich in Angriff nahm, wurde übrigens im selben Jahr von der NSDAP-nahen Organisation Consul ermordet.

Starikow recherchierte penibel die Kontakte, die US-Regierungskreise bereits 1921/22 zu Hitler knüpften – vor allem über den Militärattaché Truman Smith und den von ihm instruierten NSDAP-Spendensammler und Führer-Intimus Ernst «Putzi» Hanfstaengl, der auch für Sutton eine Schlüsselrolle spielte.

Der Börsenexperte Thorsten Schulte («Silberjunge») präsentiert – von Starikow ausgehend – in seinem aktuellen Buch Fremdbestimmt. 120 Jahre Lügen und Täuschung weitere Beweise für Hitlers frühe Förderer im US-Establishment, so etwa die Begeisterung von Truman Smith nach einem Treffen am 20. November 1922:

«Ein fabelhafter Demagoge. Ich habe kaum zuvor einem so konsequenten und fanatischen Mann zugehört.»

Das Zitat, entnommen dem englischen Original des Standardwerks Aufstieg und Fall des Dritten Reiches  von William L. Shirer aus dem Jahr 1960, fehlt in der deutschen Ausgabe… Ein wichtiger Spendenvermittler war auch der Schriftsteller Dietrich Eckart, der den Kontakt zu Warren C. Anderson hielt, den Europa-Präsidenten des amerikanischen Autoproduzenten Henry Ford (nach dem Werbeblock weiterlesen).

Vor 100 Jahren führte Adolf Hitler seinen Marsch auf die Feldherrnhalle durch. Der Putsch scheiterte, doch schon damals hatte der NSDAP-„Führer“ mächtige Hintermänner. Die bei Amazon schon inkriminierte und hochbrisante Ausgabe „Wer finanzierte Hitler? – Das dunkle Geheimnis der Wall Street“ gibt natürlich weiterhin es in unserem Online-Shop. Jetzt erst recht! Trotzen Sie dem Zensur-Amoklauf von Amazon, bestellen Sie Geschichtsausgabe „Wer finanzierte Hitler? – Das dunkle Geheimnis der Wall Street“ direkt bei uns und erfahren Sie, was der US-Versandriese – und die hinter ihm stehenden Kreise – Ihnen unbedingt vorenthalten möchten.

1924 fuhr der Nazi-Gigolo Kurt Lüdecke direkt zum Geldsammeln in die USA. Gerichtliche Untersuchungen ergaben, dass Ford bereits im Jahre 1923 drei Mal größere Geldbeträge für Hitler angewiesen hatte.

Der Hitlerputsch am 9. November 1923

Ein erstes Fanal setzte die NSDAP am 9. November 1923 durch einen Putschversuch in München. Walter Görlitz schreibt  in Geldgeber der Macht  (Düsseldorf/Wien, 1976):

«Das Verblüffendste und Rätselhafteste am Erfolg dieses Menschen ist die Tatsache, dass er 1923, auf dem Höhepunkt des Inflationstaumels, über Devisen verfügte, über Dollars, Tschechenkronen, holländische Gulden, ja offenbar auch über französische Franken.»

Doch der sogenannte Bierputsch scheiterte im Kugelhagel der bayerischen Polizei, Hitler konnte mit der Hilfe von Hanfstaengel zunächst entkommen, wurde aber dann doch eingesperrt und verurteilt. Die Nazi-Partei wurde verboten.

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General Erich Ludendorff wollte sich nicht zum Werkzeug ausländischer Mächte machen lassen. Foto: Library of Congress

An ihrer Stelle kandidierte bei den Reichstagswahlen im Folgejahr die Deutschvölkische Freiheitspartei (DVFP) unter dem charismatischen Erich Ludendorff und kam aus dem Stand auf 6,5 Prozent. Doch der Weltkriegsgeneral sperrte sich gegen ausländische Steuerung , mit ihm kamen die Angelsachsen nicht ins Geschäft.

Der Durchbruch ab 1929

Hitler wurde im Dezember 1924 aus der Festungshaft in Landsberg entlassen, im Februar 1925 wurde die NSDAP neu gegründet. Trotz innerer Konsolidierung hatte die Partei in den folgenden Jahren keinen Erfolg. Bei den Reichstagswahlen 1928 wurden enttäuschende 2,6 Prozent erzielt. Den folgenden steilen Aufstieg verdankte die Hitler-Partei dem Young-Plan, der die 1919 in Versailles diktierten Reparationen neu regelte.

Im Unterschied zu den bürgerlichen Parteien und der SPD, die den Plan als alternativlos darstellten, profilierte sich die NSDAP in scharfer Opposition gegen die «Young-Sklaverei» und fand dadurch zunehmend Unterstützung im Volk wie auch in jenen Teilen des Großkapitals, die sich vom Dollar-Imperialismus bedroht fühlten. Fritz Thyssen bekannte nach dem Zweiten Weltkrieg:

«Ich wandte mich der Nationalsozialistischen Partei erst zu, als ich die Überzeugung gewann, dass der Kampf gegen den Young-Plan unvermeidlich war, wenn der völlige Zusammenbruch Deutschlands abgewendet werden sollte.»

Reichskanzler Heinrich Brüning (1930–1932) schrieb am 28. August 1937 aus seinem Exil in einem privaten Brief an Winston Churchill:

«Hitlers wirklicher Aufstieg begann erst 1929, als die deutschen Großindustriellen und andere es ablehnten, weiterhin Gelder an eine Menge patriotischer Organisationen auszuschütten, die bis dahin die ganze Arbeit für das deutsche Risorgimento geleistet hatten.»

Dazu muss man im Hinterkopf behalten, dass «deutsche Großindustrielle» zu diesem Zeitpunkt schon Überkreuzbeteiligungen mit amerikanischen Partnern hatten. Sutton nennt Einzelheiten und resümiert:

«Es ist bemerkenswert, dass die größten Spender (…) mit Finanziers der Wall Street verbunden waren. Diese Wall-Street-Finanziers saßen im Herzen der Finanzelite und waren angesehen in der zeitgenössischen amerikanischen Politik.»

Die Wall Street und das deutsche Elend

Der an der Wall Street – vor allem vom größten Bankhaus J. P. Morgan – ersonnene Young-Plan wirkte wie ein Förderprogramm für die NSDAP: Er legte für Deutschland 37 Jahresraten von jeweils 2,05 Milliarden Goldmark sowie weitere 22 Jahresraten von jeweils 1,65 Milliarden Goldmark fest. Erst nach 59 Jahren – also 1988 – sollte die Schuld getilgt sein.

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Adolf Hitler bei der Eröffnung der Autobahn zwischen Darmstadt und Frankfurt 1935. Ganz rechts: Reichspropagandaminister Joseph Goebbels. Dritter von rechts: Hjalmar Schacht, Reichswirtschaftsminister und Freimaurer. Foto: IMAGO / Heritage Images

Erschwerend kam hinzu, dass im Vergleich zum vorhergehenden Dawes-Plan aus dem Jahr 1924 die Modalitäten deutlich verschärft wurden: Statt Reparationszahlungen in Form von Gütern wie beim Dawes-Plan verlangte das neue Diktat explizit Geldzahlungen. Das musste, so Thyssen, «zwingend zum Zusammenbruch der gesamten Wirtschaft des Reiches führen». Pikant: Für die Reichsbank verhandelte ihr Präsident Hjalmar Schacht den Dawes- sowie den Young-Plan mit – er sollte sich 1930 der NSDAP anschließen und dann von Hitler erneut an die Spitze der Notenbank gestellt werden. Und: Er bekannte sich zur Freimaurerei, auch nach deren Verbot durch die Nazis.

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