Am Montagabend ereignete sich auf dem Berliner Breitscheidtplatz eine Tragödie. Ein LKW fuhr in die Menschenmenge auf dem gut besuchten Weihnachtsmarkt und tötete dabei zwölf Menschen. 48 weitere wurden verletzt. Seitdem überschlagen sich die Informationen und Spekulationen. RT Deutsch mit einer Zusammenfassung der derzeitigen Faktenlage.
Nachdem Innenminister de Maiziere zunächst das Wort „'Anschlag' nicht in den Mund“ nehmen wollte, soll es sich nach aktuellen Erkenntnissen um eine vorsätzliche Tat handeln. Die Polizei spricht seitdem von einem „vermutlich terroristischen Anschlag“.
Am Dienstagmorgen bestätigte das Berliner Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten (Lageso) einen SEK-Einsatz am Flughafen Tempelhof. Vier Männer Ende zwanzig aus dem von Flüchtlingen bewohnten Hangar 6 seien demnach befragt worden. Nach Angaben des Lageso-Sprechers Sascha Langenbach gab es jedoch keine Festnahmen. Der Einsatz fand in den frühen Morgenstunden unter Beteiligung von 250 Beamten statt.
Nach bisher noch nicht abschließend bestätigten Erkenntnissen soll der mutmaßliche Fahrer des Tatfahrzeugs ein Flüchtling Namens Naved B. (23) sein. Der Mann sei bereits festgenommen und an den Generalbundesanwalt in Karlsruhe überführt worden. Nach neuesten Informationen soll er über Passau eingereist sein, mehrere Identitäten genutzt und in einer Flüchtlingsunterkunft gelebt haben. Die Nationalität gilt als noch nicht endgültig gesichert, es soll sich entweder um einen Afghanen oder Pakistaner handeln.
Auf die Spur des Täters hatte scheinbar ein Augenzeuge die Polizei gebracht. Nach Informationen von Polizeisprecher Winfrid Wenzel, sei dieser dem flüchtenden LKW-Fahrer gefolgt und habe dabei über sein Mobiltelefon Kontakt mit der Notrufzentrale der Polizei gehalten.
Der genutzte Lastwagen fuhr aus Richtung der Budapester Straße etwa fünfzig Meter tief in den Weihnachtsmarkt. Bei dem Tatfahrzeug handelt es sich um einen Sattelschlepper der Marke Scania.
Das Fahrzeug mit Zugmaschine und Auflieger verfügt über ein polnisches Kennzeichen und gehört nach letztem Kenntnisstand einer polnischen Spedition aus Gryfino, südlich von Stettin, nahe der deutschen Grenze. Nach Informationen der Polizeibehörden will der Inhaber der Spedition, Ariel Zurawski einen seiner Lastwagen wiedererkannt haben.
Nach Angaben des Spediteurs sei das Fahrzeug am Montagnachmittag entführt worden. Weiter sagte Zurwaski, dass es sich bei dem Todesfahrer nicht um seinen Fahrer gehandelt haben könnte:
Das ist mein Cousin. Es kann einfach nicht mein Fahrer gewesen sein. Ihm muss etwas angetan worden sein. Ich stehe so unter Schock.
Der legitime Fahrer des LKW wurde mutmaßlich vom eigentlichen Täter erschossen.
Lukasz Wasik, leitender Mitarbeiter des Speditionsunternehmens sagte darüber hinaus aus, dass eine Person am Montag mehrfach geübt habe, das Fahrzeug zu starten. Dies habe sich aus den von ihm ausgewerteten GPS-Daten ergeben:
Es ist, als hätte jemand geübt, ihn zu fahren.
Am Vormittag äußerte sich auch Bundeskanzlerin Angela Merkel zu dem tragischen Vorfall.
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