Die Grünen-Politikerin Saskia Weishaupt (28) forderte ein härteres Vorgehen gegen „Querdenker“.
Die schärfsten Kritiker der Elche werden später selber welche: Die staunenswerte Wandlung der Grünen von einer einstigen linken Bürgerbewegung zur saturierten, faschistoiden Polizeistaats-Claque ist sogar noch bemerkenswerter als jene der FDP von einer liberalen Partei zum Steigbügelhalter des Linkstotalitarismus. Einst wurde ihr jahrzehntelanger Spiritus rector Joschka Fischer abgefeiert fürs Steineschmeißen auf Frankfurter „Bullen”; Grüne bildeten einst den Backbone der Anti-NATO-Doppelbeschluss-Demonstrationen, der Friedensmärsche, der Anti-AKW-Bewegung und des Widerstands gegen Kohls vergeblichen Versuch einer „geistig-moralischen Wende“ der frühen 1980er.
Und heute? Keine 40 Jahre später, nach einem erfolgreichen Marsch durch die Institutionen bis hinauf in die Regierungen, zeigt sich in ihnen die vollständige Pervertierung – in jeder Dimension dieses Begriffs – all dessen, wofür die bundesdeutsche Linke in all ihren pazifistischen, ökologischen und sozialistischen Schattierung einst stand. Aus Aktivisten sind obrigkeitsstaatliche Mitläufer, aus einstigen Gegnern des Polizeistaates dessen glühendste Verfechter geworden.
Und jetzt bietet der bundesweit überall an Fahrt aufnehmende Widerstand gegen die Corona-Proteste, in Verbindung mit einer beispiellosen Konfrontation und Polarisation der Gesellschaft über die Streitfragen Impfung und bürgerliche Restfreiheiten, endlich den willkommenen Anlass für staatsgeile Grüne, den Transformationsprozess ihrer Partei für endgültig abgeschlossen zu erklären und sich als Anhänger eines gewalttätigen Unterdrückungsstaates zu outen.
Und es sind diesmal ausnahmsweise nicht die Mumien und Zombies dieser Partei, nicht die Roths, Künasts und Trittins, die „Knüppel frei!” gegen jene fordern, die gegen einen willkürlichen und anmaßenden Bevormundungsstaat demonstrieren (und damit genau das tun, was einst sinnstiftendes grüner Lebensinhalt war!): Nein, es sind bezeichnenderweise die jüngeren Vertreter, die wie Maden im BRD-Wohlstandsspeck sozialisierten Nachwuchskarrieristen dieser Partei, die sich zunehmend gegen Andersdenkende und Maßnahmenkritiker radikalisieren.
So wie die grüne Bundestagsabgeordnete Saskia Weishaupt, 28 Lenze jung, die sich angesichts der gestrigen, trotz grundgesetzwidrigem Versammlungsverbot wieder riesigen Demonstrantenmasse (offiziell 5.000, aber wohl eher das Doppelte) in München, völlig vergaß und die Maske fallen ließ, welche Gesinnung ihr innewohnt. Sie twitterte:
„Die Taktik von den Querdenker:innen ist es, sich Stück für Stück die Straße zu erkämpfen. Polizei muss handeln und im Zweifelsfall Pfefferspray und Schlagstöcke einsetzen. Wir dürfen ihnen kein Millimeter überlassen!”.
So etwas schreibt ausgerechnet die frühere Sprecherin der Grünen Jugend Bayern, die noch 2018 zu derselben bayerischen Polizei noch folgende kritische Worte gefunden hatte:
„Wir brauchen eine bürgernahe Polizei, die unsere Rechte achtet, anstatt Präventivhaft und undeutliche Begriffe wie ‚drohende Gefahr‘. Deswegen fordern wir die Rücknahme der beiden Polizeiaufgabengesetz-Novellen.”
Damals ging es allerdings, na logisch, um die Unterstützung linker Demonstranten, die gegen die Gesetzesänderung auf die Straße gingen – die unter anderem die Anwendung einer gewöhnlichen DNA-Analyse bereits zu erkennungsdienstlichen Maßnahmen zur Identitätsfeststellung ablehnten. Zurückhaltung fordern Grüne von der Polizei, wenn es gegen ihre migrantischen Schutzgruppen geht.
Und in der Tat: Solange eigene linke und linksradikale Ziele vertreten werden, ob zugunsten Antifa, Flüchtlingsaktivisten, Baumbesetzern oder gerne auch im Kampf gegen Rechts, ist für grüne Heuchler wie „#SchlagstockSaskia” – so der seit gestern Abend stark trendende neue Spitzname Weishaupts – natürlich jede Form von zivilem Ungehorsam und Widerstand legitim. Auch wenn Spitzen-Grüne auf Demos hinter Bannern wie „Deutschland du mieses Stück Scheiße” herlaufen, sollen sich Polizisten und Schlagstöcke verpissen. Dafür dürfen sie umso hemmungsloser auf jene niedergehen, die mit dem Mut der Verzweiflung gegen die Restaushöhlung des Grundgesetzes mobil machen.
Als Gipfel der Verlogenheit versuchte sich Weishaupt dann heute herauszureden, sie sei missverstanden worden, weshalb sie auch den Tweet gelöscht habe (die krude Begründung in den Folgetweets siehe hier ff.):
„Ich habe meinen Tweet zur gestrigen Corona-Demo gelöscht, weil er den Eindruck erzeugt hat, dass ich Gewalt gegen eine friedliche Demonstration befürworte. Das ist aber natürlich nicht der Fall. Ich habe in dem Tweet den Kontext leider nicht darstellen können. ”
Welch ein Geschwurbel! Der „Kontext“ ist doch völlig klar: Hier werden friedliche Proteste normaler, keineswegs radikaler Bürger (wie zahllose Videos der gestrigen und vorherigen Spaziergänge zeigen) kriminalisiert und in den Dreck gezogen – weil ihre Teilnehmer den von den Grünen mitgekaperten Corona-Linksstaat, seine rechtswidrigen Verbote und die in Stellung gebrachten Sicherheitskräfte mit passivem Widerstand ignorieren. Zur Eskalation tragen nicht die zu „Querdenker“ abgestempelten Gegner einer Impfpflicht und willkürlicher neuer Lockdownmaßnahmen bei, sondern Hetzer und Spalter wie Weishaupt, die sich mit ihrer „Immer-feste-druff!“-Rhetorik dem Duktus der Lukaschenko-Höflinge und Regimevertreter in Belarus annähern.
Weishaupts Denke fügt sich übrigens nahtlos ein in das, was der einstige und der insgeheim so tickende Maoist, Baden-Württembergs grüner Ministerpräsident Winfried Kretschmann, bereits im Juni in entlarvenden Aussagen gegenüber den „Stuttgarter Nachrichten“ gemeint hatte, als er über ein „Corona-Zwangsregime” philosophierte, dessen Installation ebenso wie „sehr harte Eingriffe in Bürgerfreiheiten” nötig seien:
Im aktuell erschienenen Buch „Abhängig beschäftigt – Wie Deutschlands führende Politiker im Interesse der wirklich Mächtigen handeln“ hat sich Thomas Röper sehr intensiv mit weiteren Themen rund um die komplexen Zusammenhänge der gesteuertern Politik im Westen und deren brisanten Verstrickungen mit einer ganzen Reihe von Organisationen beschäftigt und dabei einiges zu Tage gefördert.
Das Buch ist aktuell erschienen und aufgrund der Zensurgefahr ausschließlich hier direkt über den J.K. Fischer Verlag bestellbar (nicht auf Amazon erhältlich).