Kennen Sie Ternitz, Horn, Tulln, Leibnitz, Leoben? Ich bis heute früh auch noch nicht. Weil wir Piefkes sind und nicht über den Tellerrand schauen! Während Deutschland in der Lockdown-Depression versinkt und die Eiserne Ferse des Regimes jeden Ansatz zu öffentlichem Protest zertritt, haben in Österreich die Proteste gegen den Lockdown in den letzten Tagen einen unglaublichen Auschwung genommen. Tu felix Austria!
„Zehn bis 15 Demonstrationen finden jeden Tag statt, gerade in kleineren Orten“, sagte heute Walter Koblenc gegenüber COMPACT, der mit seinem Youtube-Kanal „Das Recht auf Wahrheit“ ein unermüdlicher Chronist der Proteste ist. Die Ärztin Konstantina Rösch, die für die österreichische Corona-Opposition eine ähnliche Rolle spielt wie Bodo Schiffmann für die deutsche, haben wir neben der Wiener Stewardess Christina Kohl in COMPACT-Spezial „Die Querdenker. Liebe und Revolution“ ausführlich portraitiert. Wie Walter Koblenc kommt Frau Rösch aus der Linken, war bis letzten Sommer Mitglied in der SP, ihr Opa war Minister unter dem legendären Kanzler Bruno Kreisky. Aber im Unterschied zum Gros der Genossen lässt sie sich nicht vom Corona-Regime für dumm verkaufen und auch nicht kaufen. Als wir sie in „Die Querdenker. Liebe und Revolution“ vorstellten, sah es noch mau aus mit den Demos in Österreich, die Bewegung hatte sich gerade gespalten, der Zulauf war gering. Das hat sich seit Jahresbeginn fulminant geändert: Jetzt können wir uns hier in der BRD eine dicke Scheibe abschneiden von dem, was sich in der Alpenrepublik tut – und das, obwohl die Demos dort in der Regel auch nicht erlaubt sind. Katharina Rösch gestern gegenüber COMPACT: „Die Diktatur funktioniert in Österreich nicht so gut – da wart Ihr Deutschen ja schon immer besser!“ BÄMM!
Was bei den Videomitschnitten unten auffällt: Es sind die kleineren Städte, die den Protest tragen. Überall tut sich was. Und die Demonstranten tragen keine Masken, lachen und freuen sich, ganze Familien mit Kindern sind da unterwegs. Die Protestler wirken auf den ersten Blick bodenständiger als in Deutschland, das Hippie-Moment fehlt. (Nichts gegen Hippies!) Offensichtlich sind es oft Dorfgemeinschaften, die da auf die Straße gehen – da hat es die Polizei mit Zuschlagen schwerer… In Österreich ist der Zusammenhalt offensichtlich noch besser als in der atomisierten Bunzrepublik im Norden…
Der gestrige Samstag
Der „Kurier“ berichtet vom gestrigen Samstag in Wien: „Vier Demonstrationen hatten die Gegner der Corona-Maßnahmen für Samstag in Wien angemeldet. Drei davon wurden von der Polizei vorher untersagt, eine weitere hatte die Organisatorin selbst abgesagt. Marschiert wurde Samstagnachmittag dennoch: Um 14 Uhr versammelten sich bei der Staatsoper zahlreiche Demonstranten. Es war eine jener Demos, die die Polizei eigentlich verboten hatte. Die Organisatorin muss deswegen mit einer Anzeige rechnen, teilt Polizeisprecherin Barbara Gass mit. Aufgelöst wurde die Demonstration von der Polizei aber nicht.“ Die Polizei gab 100 Teilnehmer an, aber auf den Fotos sieht es nach dem Dreifachen aus.
Stärker war der Protest in kleineren Orten: In Ternitz, Ruprechtshoffen, Waidhofen und Horn in Niederösterreich demonstrierten gestern (Samstagnachmittag) insgesamt 1.000 Personen (nach Polizeiangaben, de facto dürften es auch hier weitaus mehr gewesen sein). In Oberösterreich sind am Freitagnachmittag rund 2.100 Kritiker von Corona-Maßnahmen auf die Straße gegangen. In Vöcklabruck nahmen laut Polizei ab 20 Uhr rund 1.500 Personen an einer nicht genehmigten (!) Kundgebung teil, in Linz 600.
Eine kleine Chronologie
Am 1.1.2021 fand in LINZ die erste NEUJAHRSDEMO ÖSTERREICHS für Freiheit, Frieden & Gerechtigkeit sowie die Aufhebung sämtlicher Corona-Zwangsmaßnahmen statt. An dieser Veranstaltung nahmen Tausende Menschen aus ganz Österreich teil.
Am 2. Jänner sammelten sich 1.000 Corona- und Impfskeptiker in Graz:
Am 3. Jänner 2021 fand am Wiener Heldenplatz von den Fairdenker Wien eine Demo gegen die Corona Diktatur statt. Etwa 3.000 Teilnehmer.
Am 6. Januar ging’s weiter in Tulln:
Ebenfalls am 6.1.: Demo in Wiener Neustadt, schätzungsweise 2.000 Teilnehmer.
Am 8.1. waren mehrere hundert in Deutschlandsberg. Man beachte die vielen Familien! Später ging allerdings die Polizei dazwischen, angeblich wegen einer Reichsfahne und einem QAnon-Symbol.
Ebenfalls am 8.1. ein Spaziergang mit 1.000 Leuten in Vöcklabruck:
Am 9.1. „ein traumhafter Spaziergang in Leoben“, an dem über eintausend Menschen teilnahmen.
Ebenfalls am 9.1.: Mehrere hundert in Leibnitz:
Der erste Wirt, der in Österreich wieder aufgemacht hat: Andreas Zankl von Andi’s Jausensackerl in Bad Schallerbach/OÖ, der – Zwangsmaßnahmen hin oder her – sein Geschäft wieder aufsperrte.