Anscheinend will der sogenannte Gesundheitsexperte Karl Lauterbach (SPD) den Grünen ihren Titel „Verbotspartei“ streitig machen: Er denkt darüber nach, neben dem Profi- auch den Freizeitsport komplett zu untersagen.
Verschwörungstheoretiker könnten nun auf die Idee kommen, hier werde zugunsten der Pharmaindustrie auf Kollateralschäden wie Herz- und Kreislauferkrankungen, Adipositas und Diabetes, Lungendysfunktion und Sauerstoffmangel, Muskelschwund sowie auf Spitalaufenthalte wegen Massenprügeleien aufgrund mangelnder Bewegung und verhinderten Aggressionsabbaus durch Sport spekuliert. Doch das wäre natürlich irre, denn seit jeher sind Politiker dafür bekannt, ausschließlich das Wohl ihrer Untertanen im Blick zu haben.
Angesichts des Dahinsiechens von Millionen von Deutschen und ihres Massensterbens samt der Leichenberge am Straßenrand erwartet der omnipräsente Seuchen-Apo-Karlyptiker nach dem am Mittwoch stattfindenden Corona-Gipfel der zu Virologen avancierten Ministerpräsidenten AUCH weitere Einschränkungen für den Sport. Sollten sich die Fallzahlen nicht gut entwickeln, dann könne er sich gut vorstellen, „dass wir den Freizeitsport und auch den Profisport komplett verbieten“, so Lauterbach gegenüber der Deutschen Presse-Agentur.
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Insbesondere sei der Hallensport bei den momentan hohen Fallzahlen „nicht sicher zu begleiten und auch mit Corona-Tests der Sportler nicht sicher zu machen“. Selbst beim Profi-Fußball sei er „nicht sicher, wie lange wir das noch durchhalten“, so der Troubadix der „Pandemie“ in seiner unnachahmlichen Eloquenz. „Wenn es immer mehr Fälle gibt in den Klubs selbst, dann wird es schwierig. Dann sind die Geisterspiele nicht mehr so sicher wie sie waren.“
Allerdings hätten sich die Geisterspiele in der Fußball-Bundesliga als sicherer erwiesen, „als ich gedacht habe. Ich hatte gedacht, dass es um die Geisterspiele herum große Fan-Ansammlungen gibt und sich die Fans gegenseitig infizieren. Ich hatte auch mit einer höheren Zahl an infizierten Spielern gerechnet. In beiderlei Hinsicht lag ich falsch“, räumt der SPDler seine Fehleinschätzung eines Volkes ein, das tatsächlich und wider Erwarten der Eigenverantwortung sowie des Gehorsams fähig ist.
Dennoch erteilt er den Forderungen aus den Bundesligen nach Zuschauern in den Stadien eine Absage: Die seien zum jetzigen Zeitpunkt „völlig realitätsfremd“. Nun, in diesem Punkt zumindest kann der Mann wieder mitreden, denn ein Verbot von Freizeitsport in Vereinen gefährdet nicht nur die Gesundheit von Millionen Menschen, sondern treibt sie nahezu in die Arme des Monsters namens Corona.
Das wiederum ist nur in Schach zu halten mit einem funktionierenden Immunsystem – eines der komplexesten Organsysteme unseres Körpers. Zwar wird es nach wie vor kontrovers diskutiert, in einem Punkt allerdings ist sich die Wissenschaft einig: Wer viel Sport treibt, wird seltener krank.
Durch Sport erhöht sich die Anzahl der schnellen Abwehrzellen
„Studien, die sich mit der Wirkung von Training und Bewegung auf das Immunsystem befassen, zeigen: Die Zellzahl der weißen Blutkörperchen, insbesondere der schnellen Abwehrzellen (Fresszellen, Makrophagen, Granulozyten) erhöht sich nach körperlicher Belastung. Die Freisetzung von Abwehrstoffen (Zytokinen, Prostaglandinen) steigt an, und auch andere am Immunsystem beteiligte Systeme wie Milz und Lymphknoten werden besser durchblutet und damit in deren Leistung gesteigert“, sagt der Düsseldorfer Sportmediziner Dr. Moritz Tellmann.
Von daher ist Lauterbachs Verbot des Freizeitsports zur Ertüchtigung von Körper, Geist und Seele, zur Stärkung des Immunsystems nicht nur kontraproduktiv, sondern ein Gebot zur weiteren Entmenschlichung, die mit der kollektiven Maskierung, dem Verbot von Nähe, von Freizeitgestaltung wie Kunst und Kultur, von Kontakten bis in die Stammfamilie hinein ohnehin ein Angriff auf die Menschenwürde ist. Das Ziel: Eine dumpfe, stumpfe, denkfaule, unkritische, geistig und körperlich bewegungslose Masse, die nur noch auf ihrem Weg zur Arbeit und am Arbeitsplatz selbst geduldet – und mit Panik auf Gehorsam getrimmt wird.
Diese hatte Lauterbach unlängst erst wieder geschürt mit seiner Horrorgeschichte von der Ausbreitung des Corona-Virus durch die Klospülung – und dem Verweis auf eine längst widerlegte beziehungsweise von ihm völlig falsch interpretierte kanadische Studie, dass durch COVID-19 der Intelligenzquotient um 8,5 Punkte sinke, das Gehirn um zehn Jahre altere, die Denkfähigkeit deutlich eingeschränkt werde.
Corona beziehungsweise der Verbotskatalog macht also nicht nur dick, fett, faul, krank und träge. Macht Corona auch blöde? Auf manche mag das zutreffen, etwa auf jene, die nach zu häufigem Schnüffeln unterm Toilettendeckel täglich mit weiterem obskuren Unfug und täglich abstruser werdenden Verboten aufwarten…