Der Gesamtprojektleiter des Teslawerks im Brandenburgischen Grünheide wurde vom US-Elektroauto-Bauer Tesla entlassen. Das teilte der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) am Freitag mit und berief sich dabei auf Branchenkreise.
Obgleich Tesla sich zu diesem Schritt nicht äußern will, vermuten Brancheninsider laut RBB dahinter eine nicht bezahlte Rechnung des Bauwassers, das vom Wasserversorger Wasserverband Strausberg-Erkner (WSE) zur Verfügung gestellt wurde. Da diese nicht beglichen wurde, hatte der WSE dem Autoriesen kurzerhand den Hahn zugedreht.
Die Vorstellung, dass ein so mächtiges Unternehmen seinen Wasserverbrauch nicht rechtzeitig bezahlen konnte, wirkt verwirrend. Immerhin ist das nicht die erste solche Fabrik und an Kapital dürfte es auch nicht fehlen. Geht vielleicht der Wasserverband besonders schnell bei Versäumungen vor? Sputnik hat nachgehakt.
Das Ergebnis: Laut dem WSE sei die Sperrung des Wasserhahns „ein ganz normaler Ablauf“ gewesen. Der eigentlichen Sperrung sei, wie üblich, eine Ankündigung vorangegangen – mit einer 14-tägigen Frist, um den Betrag zu begleichen. Aber es bleibt nicht bei den 14 Tagen, denn der Sperrungsankündigung gehen „mehrere Mahnungen“ voran. Insgesamt dürfte Tesla laut WSE deswegen seine Wasserrechnung „mehrere Monate“ nicht beglichen haben.
Der WSE und Tesla hatten schon zuvor miteinander zu tun, und als freundschaftlich dürfte man das Verhältnis wohl nicht bezeichnen. Zumindest hatte der Wasserverband bereits im Juli seine Sorgen über einen absinkenden Grundwasserspiegel geäußert. Durch die Versiegelung einer großen Fläche und einen hohen Wasserverbrauch in Spitzenzeiten könnte die Fabrik die Versorgung von Haushalten gefährden, befürchtet der Verband.