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Zentralrat der Juden warnt vor Antisemitismus auf Corona-Demos

swaine1988
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Autor: Kristin von Appen
Quelle: https://www.compact-online.de/...
2020-09-02, Ansichten 792
Zentralrat der Juden warnt vor Antisemitismus auf Corona-Demos

Der Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland warnt nach den Corona-Protesten in Berlin vor zunehmendem Antisemitismus: „Seit Monaten werden in der Corona-Debatte Verschwörungsmythen mit antisemitischer Grundtendenz bewusst geschürt“, behauptet Josef Schuster gegenüber der Jüdischen Allgemeinen.

Wenn etwa den Rothschilds die Verantwortung für die Pandemie zugeschoben werde, dann sei dies „ein Synonym für Juden“. Für diese Entwicklung seien unter anderem „sehr rechte und rechtsextreme Gruppen“ verantwortlich, die sich unter die Demonstranten gemischt hätten. Zwar seien nicht alle, die am vergangenen Wochenende in Berlin demonstriert hätten, Rassisten oder Antisemiten: „Aber sie machen sich mit diesen gemein. Sie müssen wissen, mit wem sie mitlaufen oder wer mit ihnen mitläuft.“

Mit ihrer Beteiligung an solchen Demonstrationen müsse ihnen klar sein, dass sie damit die „Argumente von Antisemiten unterstützen“, so Schuster. Wo er diese skandieren gehört oder auf welchen Transparenten er antisemitische Sprüche gelesen haben will, ist nicht überliefert. „Erschreckend und empörend“ aber empfand er die angeblich versuchte „Erstürmung“ des Reichstages. Da mutet es befremdlich an, dass dessen Inschrift „Dem deutschen Volke“ die deutschen Bürger irgendwie falsch verstanden haben müssen…

Rund 300 sollen es gewesen sein, die die Absperrgitter am Samstag überwunden hatten. Zu sehen waren neben vielen anderen Fahnen auch einige schwarz-weiß-rote Reichsflaggen. Was der Vizevorsitzende der Gewerkschaft der deutschen Polizei (GdP), Jörg Radek, zum Anlass nahm, gegenüber den Zeitungen der Funke Mediengruppe ebenfalls zu warnen: „Die Rechten sind dabei, die Bewegung komplett zu kapern.“ Damit habe „die Corona-Protestbewegung ihre Unschuld endgültig verloren. Jetzt kann niemand mehr sagen, er sei nur ein Mitläufer“.

Jeder, der jetzt noch dabeibleibe, müsse sich die Frage stellen, ob er sich mit den Rechtsextremisten gemeinmachen und seine persönlichen Sorgen in der „Corona-Krise“ mit den „demokratiefeindlichen Zielen der Extremisten verbinden“ wolle, so Radek.


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