In Anspielung auf die Zeit des nationalsozialistischen Deutschlands sagte der frühere Chefredakteur des „Titanic“-Magazins kurz nach einer mit viel Applaus bedachten Rede von Merkel im Parlament in Brüssel: „Anscheinend verspürt Europa eine unbändige Sehnsucht, sich deutscher Führung zu unterwerfen...Warum erst jetzt und nicht schon vor 80 Jahren? Dem Kontinent wäre einiges erspart geblieben.“ Er fügte ein „Zwinker-Smiley“ an.
Die Bundeskanzlerin hatte ihre erste Auslandsreise nach der Cornakrise angetreten, und präsentierte ihre Pläne für die deutsche EU-Ratspräsidentschaft.
Europaabgeordneter Sonneborn zog auch über die Pläne für das milliardenschwere Corona-Konjunkturprogramm und den Umgang der EU mit dem umstrittenen ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban her.
„Wenn ich richtig las, planen Sie, das Coronavirus mit viel Geld zu ersticken - übrigens etwas, das der EU mit dem nicht minder schäbigen `Viktator´ Orban leider nicht geglückt ist“, sagte er an die Adresse der Kanzlerin gerichtet.
Zu anderen Prioritäten Merkels für die deutsche EU-Ratspräsidentschaft sagte er: „Sie werden den Klimawandel verbieten und die Chinesen bewegen, uns künftig etwas leiser auszulachen.“ Und die Migration werde Merkel bewältigen, indem sie sicherstelle, „dass die Gemeinheiten dort geschehen, wo sie nicht so auffallen“.
Seine einminütige Rede schloss Sonneborn mit den Worten: „Ihre Macht kennt nur eine Grenze: Selbst Sie und Ihre 750 Milliarden können nicht dafür sorgen, dass der Hamburger SV jemals wieder in die Bundesliga aufsteigt.“
Sonneborn sitzt seit 2014 als fraktionsloser Abgeordneter im Europaparlament. Bei der Wahl 2019 hatte seine „Die Partei“ knapp 900.000 Stimmen bekommen (2,4 Prozent).
ba/dpa