Dies sei der „größte Rückgang seit Beginn der Zeitreihe im August 1990”, twitterte das Statistische Bundesamt.
#Außenhandel durch #Corona-Pandemie stark rückläufig: Exporte im April 2020: -31,1 % zum April 2019. Dies ist der größte Rückgang eines Monats im Vergleich zum Vorjahresmonat seit Beginn der Außenhandelsstatistik im Jahr 1950. Weitere Infos: https://t.co/y8xM0ggUp1 pic.twitter.com/I6zIBKTsfn
— Statistisches Bundesamt (@destatis) June 9, 2020
Von der Agentur Reuters befragte Ökonomen hatten nur mit einem Minus von 15,6 Prozent gerechnet, nachdem es schon im März einen Rückgang von 11,7 Prozent gegeben hatte. Auch die Importe brachen in Rekordtempo ein: Sie sanken um 16,5 Prozent zum Vormonat und damit zum dritten Mal in Folge.
Hoffnungen auf eine grundlegende Trendwende gibt es derzeit nicht: Die Industrieaufträge aus dem Ausland brachen im April um 28,1 Prozent ein, da sich wichtige Abnehmerländer wie die USA wegen der Corona-Krise in einer Rezession befinden und damit weniger Waren „Made in Germany” nachfragen. Insgesamt verkauften die deutschen Unternehmen im April Waren im Wert von 75,7 Milliarden Euro ins Ausland - fast ein Drittel weniger als im Vorjahresmonat.
Die gesamte Wirtschaft steht 2020 vor einer tiefen Rezession. Die EU-Kommission sagt für Deutschland einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts von 6,5 Prozent voraus und damit den stärksten Einbruch in der Nachkriegszeit.
Zuvor war berichtet worden, dass deutsche Unternehmen ihre Produktion im April angesichts der Coronakrise stark gedrosselt hatten. Wie das Statische Bundesamt am Montag mitteilte, stellten Industrie, Bau und Energieversorger zusammen weniger her als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es sogar einen Einbruch von 25,3 Prozent.
ai/rtr/dpa