Die Veranstalter können zufrieden sein. Mit rund 8.000 Teilnehmern erlebte Berlin heute die größte Friedensdemonstration der vergangenen Jahre. Mobilisiert hatten über 150 Initiativen, die ein Ende der Kriege weltweit forderten und die zunehmende Militarisierung kritisierten.
"Die Waffen nieder! Kooperation statt NATO-Konfrontation, Abrüstung statt Sozialabbau", so der Aufruf zur Friedensdemonstration am heutigen Samstag. Bewusst verbanden die Veranstalter ihre Ablehnung militärischer Aufrüstung und steigender Rüstungsbudgets mit der Forderung nach einem gerechten Wandel auch in der Sozialpolitik.
Oft kam es zur Sprache: Das Geld kann auch sinnvoller ausgegeben werden, als für Waffen, Raketren und Krieg. Doch dass die Organisatoren am Ende rund 8.000 Teilnehmer zählten, hängt wohl auch mit der zunehmenden Verschärfung der weltweiten Sicherheitslage zusammen. Nachdem die USA die Friedensgespräche mit Russland über die Lage in Syrien abgebrochen haben, bleibt wenig Hoffnung auf ein baldiges Schweigen der Waffen in dem Kriegsland. Und auch von US-Militärstrategen gab es vergangene Woche zunehmend eskalierende Töne zu hören. Die Welt, so scheint es, hat eine Epoche der Entspannung und der Aussöhnung zwischen Ost und West entgültig hinter sich gelassen.