Diese Aufrufe erschienen am späten Dienstagabend auf dem Internetportal de.indymedia.org. Der Text stammt von einem unbekannten Autor, der sich „Antikalypse“ nennt. In den Anmerkungen des Beitrags heißt es unter anderem, dass der Text in Italien entstanden sein soll. Danach sei er von einer italienischen Seite ins Griechische übersetzt worden. Und schließlich sei er vom Autor ins Deutsche übersetzt worden.
Falls sich die Situation weiter zuspitzen sollte, „versuchen wir, unseren revolutionären Beitrag zu den Ausbrüchen von Wut, Ärger, Protesten, Plünderungen und Unruhen zu leisten“, heißt es im Text.
Ferner heißt es: Ungeduldige „könnten allerdings den starken Wunsch verspüren, einen sofortigen Beitrag zur Erschütterung der „Produktionskreisläufe“ zu leisten und „einen weiteren Schlag versetzen wollen“, der „ihre Energieversorgung unterbricht“.
In einem früheren Text auf der Online-Plattform unter dem Titel „Covid 19 und Militanz“ richtete man sich an „alle militanten Zusammenhänge, Aktivist*innen und Menschen mit Herz“. Der Aufruf lautet:
„Organisiert Flashmobs. Aufstände. Plünderungen.“
Auf der Seite „de.indymedia.org“ werden Aufrufe zu Demonstrationen, politische Statements und unter anderem linksextremistische Bekennerschreiben und Gewaltaufrufe veröffentlicht.
Der „Tagesspiegel“ schreibt dazu, Autonome sähen in der Corona-Krise „eine Chance zum Aufstand“.
Auf der Website hatten sich Medienberichten zufolge im September 2019 Linksextremisten zum Anschlag auf eine Kabeltrasse in Berlin bekannt. Durch die Attacke wurde damals der S-Bahn- und Regionalbahnverkehr teilweise unterbrochen.
Im August 2018 hatte der damalige Bundesinnenminister Thomas de Maizière die dem internationalen Indymedia-Verbund zugeordnete Plattform „linksunten.indymedia“ als verfassungsfeindlichen Verein eingestuft und verboten.
„Ich betone, dass sich die Maßnahmen nicht gegen das weltweite Indymedia-Netzwerk richten, sondern ausschließlich gegen den linksextremistischen deutschen Ableger“, sagte er damals.
Auf der Website hatten Linksextremisten die zahlreichen Gewalttaten vor und während des G20-Gipfeltreffens in Hamburg im Juli 2017 begrüßt.
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