AK-Partei-Sprecher Ömer Çelik erklärte dazu, dass die Türkei keine Aufnahmekapazitäten mehr habe:
Die Türkei kann nicht den Druck der neuen Flüchtlinge tragen. Wir sagen, dass die Fähigkeit der Türkei jetzt ausgeschöpft ist. Somit kann die Türkei die bestehende Situation durch den Druck nicht aufrechterhalten. Durch die Angriffe bewegen sich (Flüchtlinge) aus Syrien in Richtung Türkei und Europa. Unsere Flüchtlingspolitik ist dieselbe, aber es gibt eine Situation, in der wir keine Flüchtlinge mehr aufnehmen können.
Reuters berichtet mit Berufung auf türkische Beamte, dass der türkischen Polizei, der Küstenwache und den Grenzschutzbeamten befohlen wurde, Flüchtlinge passieren zu lassen. Die Türkei werde syrische Flüchtlinge nicht länger daran hindern, Europa zu erreichen.
Die Videoaufnahmen, die heute entstanden sind, zeigen erste Flüchtlinge, die Berichten zufolge in Richtung Griechenland marschieren.
Dutzende syrische Flüchtlinge sind heute außerdem in Edirne gefilmt worden, wie sie in Richtung Griechenland marschieren. Die Stadt liegt unweit der griechischen Grenze.
Von russischer Seite heißt es zu der jüngsten Eskalation, dass die Türkei diese zu verantworten habe. Die russischen Vertreter des Zentrums für die Versöhnung der Konfliktparteien in Syrien hätten ständigen Kontakt mit türkischen Kollegen gehabt, um Koordinaten türkischer Truppen zu erhalten und Schläge auf diese zu vermeiden. Währenddessen griffen HTS-Terroristen in Behun massiv syrische Truppen an. In deren Reihen befanden sich ebenfalls türkische Soldaten. Laut den von der Türkei übermittelten Koordinaten gab es in Behun aber keine Einheiten der türkischen Streitkräfte. Das syrische Militär startete Angriffe auf die feindlichen Formationen in Behun. Laut jüngsten Angaben wurden dabei mindestens 33 türkische Soldaten getötet. Russland betont, dass es selbst keine Luftangriffe in Behun ausgeführt hat.
Die Türkei hat Berichten zufolge Vergeltungsschläge gegen die Syrisch-Arabische Armee unternommen. In türkischen Medien wurde gestern der Kommunikationsdirektor Fahrettin Altun wie folgt zitiert, demnach die Türkei "alle bekannten Ziele des syrischen Regimes mit Luft- und Bodenelementen unter Beschuss genommen hat".