Sehr geehrter Herr Rönsch. Vielen Dank, dass Sie sich Zeit für dieses Interview genommen haben. Man liest aktuell im Mainstream viele Dinge über Sie. Unter anderem wird da das Gerücht gestreut, Sie wären auf der Flucht vor deutschen Strafverfolgungsbehörden. Was ist da dran?
Auch ich danke für das Interview. Zu ihrer Eingangsfrage möchte ich gleich zwei Dinge richtigstellen. Ich bin nicht geflohen. Ich bin bereits Ende 2015 aus der BRD ausgewandert. Die ersten Medienberichte, wonach ich in einer Nacht- und Nebelaktion das Land verlassen hätte, tauchten erst Ende Mai 2016, also ein halbes Jahr später, auf und entbehren jeder Grundlage. Sämtliche Strafverfahren die man mir von staatlicher Stelle anhängen wollte sind mittlerweile eingestellt. Fahndungsmaßnahmen existieren keine. Das bestätigte mir die Staatsanwaltschaft Erfurt bei einem Telefonat vergangene Woche. Obwohl ich im Moment nicht das Bedürfnis danach habe, könnte ich jederzeit ohne Probleme in die Bundesrepublik einreisen.
Dass sich zwischen Ihnen und Elsässer ein Bruch vollzogen hat ist bekannt und offensichtlich. Wo und wie lernten Sie den COMPACT-Chefredakteur kennen?
Wir trafen uns das erste Mal im Vorfeld einer großen Montagsdemo in Berlin, die ich 2014 gemeinsam mit Ken Jebsen und Lars Mährzholz in über hundert deutschen Städten initiierte. Elsässer nahm damals über Facebook Kontakt zu mir auf und bat darum auf den Kundgebungen sprechen zu dürfen, um sein Magazin zu promoten. Obwohl Jebsen und Mährzholz von Anfang strikt dagegen waren, setzte ich mich durch und verschaffte dem Elsässer mehrere Redetermine. Unter anderem in Berlin, Erfurt, Karlsruhe und Koblenz.
Die Montagsdemos wurden von ihrem ehemaligen Mitorganisator Ken Jebsen und dessen rechter Hand Pedram Shahyar gespalten und atomisiert. Wie ging es danach mit Ihnen und Jürgen Elsässer weiter?
Nachdem die Montagsdemos größtenteils aufgehört hatten zu existieren und nur noch ein kümmerliches Dasein fristeten, baten mich Jürgen Elsässer und der Verleger Kai Homilius im Januar 2016 das Marketing für COMPACT zu übernehmen. Ich hatte damit kein Problem. Das Produkt stimmte. Da es dem Magazin damals finanziell nicht gut ging einigten wir uns auf ein erfolgsabhängiges Vergütungsmodell.
Was heißt das konkret? Welche Position begleiteten Sie im Unternehmen?
Foto aus besseren Zeiten: Mario Rönsch und der COMPACT-Chef 2015 bei einem Treffen in Elsässers Leipziger Wohnung
COMPACT hatte zu Beginn der Zusammenarbeit eine verkaufte Auflage von 22.000 Lesern, davon etwa 4.000 Abonnenten. Das Magazin schrieb kontinuierlich rote Zahlen und konnte sich kaum über Wasser halten, geschweige denn Mitarbeitern Gehälter bezahlen. Statt einer festen monatlichen Vergütung erhielt ich 10 Euro Netto für jedes neu vermittelte Abonnement. Ich begleitete die Position des Marketing-Chefs. Die vollständige Abo-Verwaltung hatte ich ebenfalls unter mir.
Sie waren demzufolge angestellt?
Nein. Meine damalige Firma und COMPACT schlossen einen Vertrag, der die Zusammenarbeit und das Finanzielle zwischen beiden Seiten regelte. Ich war allerdings gegenüber Mitarbeitern weisungsberechtigt. Relevante Dinge besprach ich mit Jürgen Elsässer. COMPACT-Geschäftsführer Kai Homilius ist nur Staffage, hat nichts zu entscheiden. Er fungiert als Strohmann und Befehlsempfänger, der für das haftet was Elsässer im Hintergrund entscheidet. Ich traf zudem eigenständig relevante Personalentscheidungen. Beispielsweise Harald Harzheim, der jetzige Verantwortliche für den Online- und Social-Media-Bereich wurde auf meine Empfehlung hin eingestellt.
Erste provisorische Vereinbarung zwischen Jürgen Elsässer und Mario Rönsch aus dem Jahr 2015
Wie entwickelte sich die Zusammenarbeit?
Sehr gut. Ich führte COMPACT binnen 12 Monaten aus den roten Zahlen. Allein 2015 vermittelte meine Firma über 10.000 neue Abonnementen und einen Ertrag von knapp 700.000 Euro. Innerhalb von wenigen Monaten war ich der am Besten bezahlteste COMPACT-Mitarbeiter. Laut Aussage von Elsässer verdiente ich zeitweise mehr als alle drei Gesellschafter und der Geschäftsführer zusammen. Mir gelang es zudem der Marke COMPACT ein vollkommen neues Image überzuziehen. COMPACT galt Ende 2014 noch als „rechtes Schmuddelmagazin“, dass jahrelang ein trauriges Nischendasein fristete. Heute ist COMPACT im Printbereich eine Premiummarke. Gilt als reaktionär, hipp,aufklärend und trendsetzend. Die Blaupausen für diesen Imagewandel stammen allesamt aus der Schublade meiner Firma. Ich würde sogar so weit gehen und sagen, dass es COMPACT ohne mein Zutun heute nicht mehr geben würde. Die Finanzen des Unternehmens waren zwischenzeitlich so desolat, dass Elsässer sogar gezwungen war seine Eigentumswohnung in Berlin zu verkaufen, um anfallende Verluste über Gesellschafterdarlehen auszugleichen.
COMPACT überwies allein im Januar 2016 mehr als 18.000 Euro auf das Konto von Mario Rönsch
Von dem ausgehandelten Deal profitierten also beide Seiten. Eine klassische Win-Win-Situation. Wie kam es schlussendlich zum Bruch zwischen Ihnen und COMPACT?
Dass mit Elsässer und seinem publizistischen Anhang irgendwas nicht koscher ist, bemerkte ich zum Ersten Mal im April 2016. Elsässer bewohnte damals eine Dachgeschosswohnung in der Hetwigstraße 2 in Leipzig. Linksradikale mieteten sich die Dachgeschosswohnung im gegenüberliegenden Haus und beobachten Elsässer und seine Frau ca. drei Wochen lang von Fenster zu Fenster. Ich habe die Situation noch gut in Erinnerung. Obwohl ich damals bereits 5 Monate im Ausland lebte war ich häufig in Leipzig zu Gast. Auch zu diesem Zeitpunkt. Ich wurde damals Zeuge wie Beamte des sächsischen Verfassungsschutzes Elsässer über die Observierung des linksradikalen Sturmtrupps im Haus gegenüber in Kenntnis setzen und in der Folge sogar einen Umzug des COMPACT-Chefs innerhalb von Leipzig organisierten. Da muss man eigentlich nur Eins und Eins zusammenzählen. Warum solle der Staatsschutz einen Desidenten schützen und an einen geheimen Ort verbringen, der offen betont, das System stürzen zu wollen? Dafür gibt es nur eine plausible Antwort. Der Staatsschutz profitiert von Jürgen Elsässer. Auf welche Weiße das geschieht lassen wir jetzt mal dahingestellt.
Zum endgültigen Bruch kam es dann im Mai 2016. Infolge einer Strafanzeige, die der pädophile Bundestagsabgeordnete Volker Beck gegen mich stellte, ermittelte kurzzeitig das LKA Berlin. Als Beschuldigter des Strafverfahrens habe ich über meine Anwälte Akteneinsicht genommen. Aus den Ermittlungsakten ging eindeutig hervor, dass mich COMPACT-Veranwortliche vorsätzlich gegenüber Landeskriminalamt und Ermittlungsbehörden denunzierten. Elsässer und Homilius lieferten dem LKA Berlin meinen genauen Wohnsitz im Ausland, inklusive einem Zahlen-Code, der zum Öffnen von Eingangs- und Wohnungstüren notwendig ist. Die Zahlenkombination war neben mir und meiner Frau, nur noch Jürgen Elsässer und COMPACT-Verleger Kai Homilius bekannt. Beide besuchten mich mehrfach. Um meine Familie vor Repressalien deutscher Polit- und Geheimdienst-Verbrecher zu schützen musste ich mit Frau und Kleinkind kurzfristig erneut umziehen.
Welchen Grund sollte COMPACT haben Sie zu denunzieren?
Elsässer mischte sich ungeniert in Onlineprojekte ein, die ich publizistisch verantworte. Es wurde widerholt der Versuch unternommen Einfluss auf Inhalte zu nehmen. Als ich klar machte, dass ich mich nicht korrumpieren lasse, wurden fällige Rechnungen plötzlich nicht mehr pünktlich überwiesen. Daraufhin beendete ich nach einiger Zeit die bestehende Zusammenarbeit und äußerte gegenüber Elsässer und Homilius offen meine Pläne ein eigenes alternatives Printmagazin zu verlegen. Spätestens da müssen bei beiden die Alarmglocken geschrillt haben. Immerhin steigerte ich die Auflage von Compact auf über 80.000 Exemplare. Warum sollte das mit einem eigenen Magazin nicht möglich sein? Um es auf den Punkt zu bringen. Durch die Zusammenarbeit mit deutschen Ermittlungsbehörden hat man schlichtweg den Versuch unternommen, einen potentiell gefährlichen Konkurrenten aus dem Weg zu räumen. Vermutlich hat man sich durch das Andienen an staatliche Institutionen auch Zeit erkauft. Wir wissen alle wie schnell mittlerweile alterative Medienangebote, sowie Facebook- und Internetseiten mit großer Reichweite vom System aus dem Netz getilgt werden. Beispiele dafür gab es doch in den vergangenen Monaten zur Genüge. Nur COMPACT blieb unbehelligt.
Sie kennen Jürgen Elsässer ziemlich gut. Wie würden sie in charakterisieren?
Wenn man über Jürgen Elsässer spricht muss man zunächst verstehen, dass es dem Mann ums Geschäft geht. Die Bürgerproteste benutzt Elsässer um sein Magazin an den Mann zu bringen. Ihm ist es völlig egal, wer da gegen wen demonstriert. Obwohl er den Sturz von Merkel permanent propagiert, hat er daran kein wirkliches Interesse. Sein Interesse besteht darin die Proteste gegen das System auf Kundgebungsebene solange wie möglich in die Länge zu ziehen. Er würde sich auch mit 20.000 demokratiefeindlichen Linksradikalen gemein machen, solange diese ihm eine Plattform bieten. Man brauch sich doch nur mal den Trailer über die bevorstehende COMPACT-Konferenz anzuschauen. Dort propagiert Prof. Dr. Schachtschneider das Widerstandsrechts und Elsässer schwadroniert vom Merkel-System, dass fallen muss. Gleichzeitig erklärt Elsässer, kein Interesse daran zu haben, echten Widerstand zu leisten. Er ist ein Demagoge, der den Schwanz einzieht wenn es wirklich darauf ankommt. Ein Regime Change durch Volk ist halt nicht gut fürs Geschäft. Sie verstehen? Und da liegt der größte Unterschied zwischen ihm und mir. Mir ist es egal wie viel monatlich auf meinem Konto eingeht, solange ich meinen Kühlschrank füllen und meine Miete bezahlen kann. Mir geht es um die Sache, ihm geht es darum seinen Lesern möglichst viel Geld aus der Tasche zu ziehen.
Obwohl er es öffentlich leugnet, ist Elsässer bis heute Kommunist geblieben, der Gefallen an einigen Vorzügen der kapitalistischen Welt gefunden hat. Wenn Merkel die Grenzen nicht aufgemacht hätte, könnte er der gegenwärtigen CDU-Politik inklusive NWO-Kurs durchaus etwas Positives abgewinnen. Vom sozialistischen Grundgedanken, dass alle Menschen gleich sind, konnte er sich nie verabschieden. Er verehrt Sarah Wagenknecht und rezitiert Josef Stalin. Er prangert öffentlich Gewalt von „kriminellen Orientalen“ an, schlägt aber seine eigene Frau grün und blau, wenn niemand hinschaut. Kurzum: Vorne Hui, hinter Pfui. Eine Gefahr für die patriotische Bewegung. Auch im Hinblick auf die enge Verzahnung mit der AfD und der Identitären Bewegung.
Wir bedanken uns für das Interview.
gefunden bei: https://rsvdr.wordpress.com/2016/09/19/elsaesser-und-compact-versinken-im-vs-sumpf-ein-insider-packt-aus/
Gruß an die Enttarner
TA KI