Das Modell des atmosphärischen Stofftransfers erklärt auch die landschaftliche Zonierung der Oberfläche des Pluto, in deren nördlichen und nordwestlichen Regionen aufgrund des ständigen Zustroms warmer feuchter Luft die Eisdecke ständig zerstört wird und sich dunkle flache Oberflächen bilden.
Neben den in der Höhe wehenden Westwinden haben Wissenschaftler auch starke oberflächennahe Luftströmungen entlang der Westgrenze des „eisigen Herzens“ in der Atmosphäre des Zwergplaneten entdeckt. Gleichzeitig halten die hohen Klippen, die die Region von Norden her begrenzen, diese Ströme im Becken, wo sie zirkulieren und an Stärke gewinnen.
„Diese Region ist für das Pluto-Klima genauso wichtig wie der Ozean für das Erdklima. Wenn Sie einen Teil des ‚Herzens‘ dieses Zwergplaneten entfernen, ändert sich die Strömung in seiner dünnen Atmosphäre dramatisch", sagt der Leiter der Studie, Tanguy Bertrand, Astrophysiker und Planetologe am Ames Research Center der NASA.
Der Wissenschaftler betont, dass es schon bemerkenswert sei, ein Modell zu erstellen, das das Wetter auf einem fernen Planeten erklärt: „Wenn wir verstehen, wie sich die Pluto-Atmosphäre verhält, können wir diese ferne Eiswelt mit der Erde vergleichen und dabei Gemeinsamkeiten und Unterschiede aufdecken.“
ek/mt/sna