Alle Rückkehrer werden nun auf die neuartige Lungenkrankheit untersucht. Die Bundeswehrmaschine mit mehr als 100 Bundes- sowie anderen Staatsbürgern an Bord setzte am Samstagnachmittag auf dem Frankfurter Flughafen auf. Insgesamt 124 Passagiere befinden sich im Flugzeug, teilte das Bundesgesundheitsministerium mit – 102 deutsche Staatsbürger und 26 weitere Menschen aus China, den USA und Rumänien, die mit ihnen in familiärer Verbindung stünden.
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Gestartet war der Airbus A310 der Luftwaffe um 02.22 Uhr MEZ (09.22 Uhr Ortszeit) vom Flughafen des schwer von der Lungenkrankheit heimgesuchten Wuhan in Zentralchina, wie das Einsatzführungskommando berichtete.
Nach der Ankunft am Frankfurter Flughafen sollten die Passagiere der Bundeswehrmaschine zunächst noch im Flieger, danach auch in einem sogenannten Medical Assessment Center – einer umgewidmeten Sporthalle – von Medizinern begutachtet und befragt werden. Sollte dabei jemand Symptome zeigen, werde er in die Frankfurter Universitätsklinik in eine Isolierstation gebracht, hieß es vom Frankfurter Gesundheitsamt. Danach sollen die gesunden Rückkehrer zu einem Luftwaffenstützpunkt im rheinland-pfälzischen Germersheim gebracht werden, wo sie für zwei Wochen unter Quarantäne stehen.
Update #coronavirus: Die aus China Evakuierten Personen werden nach der Landung in Deutschland in die Südpfalz Kaserne des #Team_Luftwaffe nach Germersheim gebracht. Dort stehen Unterkünfte bereit. Hier einige Eindrücke der Räumlichkeiten: pic.twitter.com/oSztT6aZQs
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Hier noch ein kurzer filmischer Eindruck der Unterkunft. pic.twitter.com/RjCMTbWdU8
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Nach Angaben der Behörden sind weder Erkrankte noch Verdachtsfälle an Bord. Nur wer gesund war, durfte mitfliegen. Die Rückreise war freiwillig. Unter den Betroffenen herrschte vor dem Abflug in Wuhan Erleichterung: "Glücklich, am Gate zu sein", berichtete eine Frau, die nicht genannt werden wollte, der Deutschen Presse-Agentur kurz vor dem Start. Die Gruppe hatte sich schon am Vorabend am Flughafen versammelt und dort auch die Nacht verbracht. "War bis hier doch alles schon ganz schön anstrengend."
Die Ankunft der Maschine hatte sich verzögert, weil der Flieger nicht wie ursprünglich geplant in Moskau zwischenlanden konnte. "Der Flughafen in Moskau konnte uns jedoch aus Kapazitätsgründen nicht nehmen", erläuterte der Stellvertreter des Kommandeurs der Flugbereitschaft Oberst Johannes Stamm.
Wie kam es zum Einsatz des #Team_Luftwaffe, wie war der Flug nach Wuhan und zurück und was passiert mit dem #A310. Der Stellvertreter des Kommandeurs der #Flugbereitschaft, Oberst Johannes Stamm erläutert dies kurz. pic.twitter.com/fWE3n23GK6
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Der Flieger wurde nach Helsinki umgeleitet, um die Crew auszutauschen und zu tanken. Wie die russische Nachrichtenagentur RIA Nowosti berichtet, gibt Russland ausländischen Flugzeugen, die Bürger ihrer Länder aus dem chinesischen Wuhan transportieren, keine Erlaubnis zu technischen Landungen in Russland. Die Nachrichtenagentur beruft sich auf eine Quelle aus Luftfahrtkreisen. Diese Information wurde noch nicht bestätigt.
Die Regierung in Moskau hatte zuvor die Sicherheitsregeln verschärft. Ankommende Flieger aus China durften an Russlands größten Flughafen Scheremetjewo nur noch an einem Terminal ankommen, wie die russische Nachrichtenagentur Interfax meldet.
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/(rt deutsch/dpa)
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