Die Führung in Teheran hat inmitten schwerer Spannungen mit den USA am Sonntag angekündigt, sich künftig an die Beschränkungen für die Anzahl der Zentrifugen zur Urananreicherung nicht weiter zu halten. Das Land will jedoch die Zusammenarbeit mit der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) fortsetzen und werde bei Aufhebung der Sanktionen seine Verpflichtungen wieder erfüllen.
Der Iran fühlt sich an das Abkommen von 2015 nicht mehr gebunden, weil die USA 2018 einseitig aus dem Vertrag ausgestiegen waren und danach wieder scharfe Sanktionen verhängten. Diese lösten eine Wirtschaftskrise im Iran aus, der die Regierung in Teheran mit dem Abbau der Abhängigkeit von den Erdöleinnahmen begegnen will. Im November hatte eine Benzinpreiserhöhung zu heftigen Protesten mit mehreren Todesopfern geführt.
Nach der Ermordung des iranischen Generals Qassem Soleimani in den Nacht zum Freitag haben die Revolutionsgarden mit Vergeltung gedroht und angekündigt, Angriffe auf 35 US-Stellungen in der Region zu erwägen.
Das US-Verteidigungsministerium bezeichnete die Militäraktion als „Verteidigungsmaßnahmen“ zum Schutz des US-Personals im Irak. Bei dem Angriff wurde auch der irakische Milizenführer Abu Mahdi al-Muhandis getötet, der laut US-Außenminister Mike Pompeo den Angriff auf die amerikanische Botschaft in Bagdad am 31. Dezember mitgeplant haben soll.
jeg/mt