Wann überwindet die AfD endlich Ihre transatlantische Unterwerfung? Ein Gastbeitrag von André Poggenburg
Er kann es nicht lassen: Im Zuge eines Besuchs einer Veranstaltung der Bürgerschaftsfraktion der AfD im Hamburger Rathaus am Mittwoch Abend hielt AfD-Ehrenvorsitzender Alexander Gauland eine Grundsatzrede, äußerte sich dabei klar pro westlich und stellte den Verbleib Deutschlands in der NATO als alternativlos dar. Die Hamburger AfD ist eine feste Bastion transatlantischer Interessen und bedrohte eine abweichende Abgeordnete, Olga Petersen, mit Ausschluss, nur weil sie es gewagt hatte, einem russischen Sender ein Interview zu geben.
Diese Aussagen inmitten zweier US-getriggerter Kriege – in der Ukraine und im Nahen Osten – brachte ihm nicht nur innerhalb der AfD, sondern auch im außerparlamentarischen Vorfeld deutliche Kritik ein.
Die Frage wird drängender: Bleibt die AfD nun Systempartei oder wagt sie irgendwann den Absprung? Die AfD wettert zwar gegen grüne Ideologie, verschreibt sich aber der selben Grundlage – nämlich der transatlantischen Fremdbestimmung!
Ein NATO-Austritt, ein „Ami go home“ oder ein klares Bekenntnis zum Ausgleich mit Russland sind für Gauland und die Mehrheit der AfD-Führung leider kein Thema! Ja, sie wollen Opposition und Veränderung, aber bloß nicht an den Grundpfeilern der transatlantischen Systemstruktur rütteln. Nur in den ostdeutschen Landesverbänden gibt es dazu eine andere Meinung, zum Glück. Hier wird der US-Vasallenstatus mehrheitlich abgelehnt, besonders Höcke formuliert das klar und deutlich.
Dass Gauland in seiner Rede gerade Bismarck bemüht, wirkt schon grotesk und sogar fast ein wenig senil. Denn gerade Bismarck war es doch, der mit seiner „Rückversicherungspolitik“ und einem entsprechenden Vertrag mit Russland, der beide Mächte auf Neutralität im Kriegsfall verpflichtete, für Ausgleich mit Russland und Stabilität in Europa sorgte!
Zudem ist Gaulands Hinweis darauf, dass Deutschland zu schwach wäre zur eigenen Verteidigung und ihm ein NATO-Austritt als „Sonderweg“ übel genommen würde, sehr hanebüchen und kurzsichtig. Denn Deutschland ist ja gerade wegen der transatlantischen Unterdrückung und US-Besatzung „schwach“. Viel schwächer, als es sein müsste, denn selbstverständlich würden die wirtschaftlichen und technologischen Leistungen eines befreiten Deutschlands dieses in kürzester Zeit zu einer vollumfänglich verteidigungsbereiten Mittelmacht werden lassen. Zudem gäbe es die Möglichkeit eines mitteleuropäischen Militärbündnisses mit Nachbarstaaten. Aber genau das ist den US-Amerikanern ein Dorn im Auge und die NATO mittlerweile nicht nur eine aggressive, völkerrechtswidrig agierende Beutegemeinschaft, sondern ein Instrument zur Unterdrückung Deutschlands!
Das wird besonders offensichtlich in der ursprünglichen NATO-Doktrin,
Wer also vor diesem Hintergrund einen Verbleib Deutschlands in der NATO verteidigt, predigt im Interesse einer Besatzungsmacht, aber nicht im Interesse Deutschlands!
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