Hauptstadt im Pinkelglück: Lena Olvedi, Gründerin von Missoir, zeigt ein Steh-Urinal im Invalidenpark in Berlin
Der Senat in Berlin hat zwei Dutzend sogenannte „Missoirs“ in Betrieb genommen. Dabei handelt es sich um Steh-Urinale für Frauen, von denen sich nun zwei in jedem Bezirk finden. In vielen dieser Kieze ist man zwar seines Lebens nicht mehr sicher und traut sich nur noch auf die Straße, wenn es sich gar nicht mehr vermeiden lässt – dafür ist aber wenigstens geschlechtergerechtes Pinkeln gewährleistet. DAS sind die eigentlichen Probleme dieser Zeit!
Und um das woke geschlechtssensible Pinkelglück perfekt zu machen, sind die “Missoirs” auch noch technische Wunderwerke – die „autark“, also ohne Strom- und Wasseranschluss, auskommen sollen. Dafür gibt’s eine Solarzelle auf dem Dach – ein eigenes Regenauffangbecken ist ebenfalls eingebaut. Die Toiletten seien außerdem “kostenfrei, barrierefrei und gendergerecht”, frohlockte Lena Olvedi, die Gründerin und Initiatorin des Projekts. Damit nicht genug, unterstützen ein Spritzschutz und Haltestangen die „natürliche Hockposition“, wie Olvedi bei der feierlichen Einweihung mitteilte. Auf eine Live-Demonstration verzichtete sie dankenswerterweise.
Das Angebot werde “gut angenommen”, frohlockte Sven Riesbeck von der Firma Eco-Toiletten, der sich über den Auftrag fürs das Projekt freuen durfte und dieses zusammen mit dem Unternehmen Finizio ermöglicht hat. 40.000 Liter Urin habe man allein letzten Monat abgepumpt. Solche Werte müssten Außenministerin Annalena Baerbock, der “nigerianischen Scheißhausexpertin” (Tim Kellner), Tränen der Freude in die Augen treiben! Auch Bettina Behrendt (CDU), Staatssekretärin für Klima und Umweltschutz, ließ es sich nicht nehmen, dem feierlichen Anlass der Missoir-Installation beizuwohnen und ihn mit einer Rede zu ehren. Ihre beiden Teenager-Töchter hätten ihr von der „Ungleichheit bei den Geschlechtern“ in Bezug auf die Toilettensituation in den Parks berichtet, behauptete sie.
Damit bezog sie sich auf den fürwahr schröcklichen und skandalösen Zustand, dass Männer die 300 Wall-Toiletten in Berlin kostenlos nutzen dürfen – Frauen aber nicht. Den Senat treibt die Frage um, ob Kostenfreiheit zu Vandalismus führen würde? Mit den gendergerechten Toiletten will man sich nun mit einer neuen Variante dieses Missstands annehmen. Ob die Berliner deshalb nun besser schlafen und der CDU seit Urzeiten zu einer Mehrheit verholfen haben, damit sie gendergerechtes Pinkeln fördert, darf man bezweifeln.
Früher hätten Eltern ihre Töchter zum Psychiater geschickt, wenn sie derartige Beschwerden ernsthaft vorgetragen hätten; heute leitet eine (wohlgemerkt CDU-)Staatssekretärin daraus politischen Handlungsbedarf ab. Denn das sind selbstverständlich die eigentlichen Ärgernisse in den Berliner Parks: Nicht Fixer, nicht afrikanische Drogendealer, nicht illegale orientalische Grillparties mit Müllhinterlassenschaften und schon gar nicht sexuellen Übergriffe auf Frauen… sondern fehlende Frauen-Pissoirs!
Die Arbeit der CDU kann man erst bei der nächsten Wahl bewerten – die “Missoirs” aber sofort: Dafür sorgt ein QR-Code, der per Smartphone zu einem Fragebogen führt.Zu den Dingen, die spätere Generationen der Hauptstadtpolitik einmal nicht vorwerfen können, gehört also zumindest, dass “urinale Ungerechtigkeiten” nicht rechtzeitig bekämpft worden seien…