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Nach Versailles: Polens Verbrechen im Osten

swaine1988
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Autor: Gast Autor
Quelle: https://www.compact-online.de/...
2022-09-05, Ansichten 1278
Nach Versailles: Polens Verbrechen im Osten

Nach dem Diktatfrieden von Versailles waren zahlreiche Deutsche in Posen, Westpreußen und Oberschlesien Repressionen durch Polen ausgesetzt. Dabei kam es zu furchtbaren Verbrechen. Aus aktuellem Anlass dokumentieren wir Auszüge aus dem Artikel „Das Leid im Osten“ von Rüdiger Lenhoff aus COMPACT Geschichte Verbrechen an Deutschen: Vertreibung, Bombenterror, Massenvergewaltigungen. HIER bestellen!

_ von Rüdiger Lenhoff

 Am 11. November 1918 unterzeichneten deutsche Vertreter im Wald von Compiègne das Waffenstillstandsabkommen, mit dem der Erste Weltkrieg beendet wurde. Ab dem 18. Januar 1919 tagte unter Vorsitz des französischen Ministerpräsidenten Georges Clemenceau die Pariser Friedenskonferenz. Anwesend waren Delegierte von über 30 Nationen, Vertreter der ehemaligen Feindstaaten der Alliierten waren nicht zugelassen. Die wesentlichen Entscheidungen trafen US-Präsident Wilson, Großbritanniens Premier Lloyd George, Italiens Regierungschef Orlando und natürlich Clemenceau.

Anfang Mai 1919 wurde den deutschen Abgesandten unter Führung von Außenminister Ulrich Graf Brockdorff-Rantzau der Entwurf des Versailler Vertrages ausgehändigt, der in Deutschland parteiübergreifend für helle Empörung sorgte. Trotzdem unterzeichnete die deutsche Delegation am 28. Juni 1919 den Diktatfrieden, weil die Siegermächte mit der militärischen Besetzung gedroht hatten und die britische Lebensmittelblockade in der Nordsee fortbestand. Das Deutsche Reich musste absurderweise die alleinige Schuld am Kriegsausbruch anerkennen, sich zu horrenden Reparationszahlungen verpflichten, seiner weitgehenden Entmilitarisierung zustimmen, auf alle Kolonien verzichten und beträchtliche Gebietsverluste im Westen, aber vor allem im Osten hinnehmen.

Polnische Chauvinisten

Der Versailler Vertrag hatte bei der Festlegung der deutsch-polnischen Grenze die Frage der Volkszugehörigkeit der ansässigen Bevölkerung weitgehend ignoriert. Ohne Referenden wurde der größte Teil Westpreußens, der Provinz Posen und ein kleiner Teil Ostpreußens (das Gebiet von Soldau) per Federstrich an Polen abgetreten.

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Polnische Milizen vor ihrem selbstgebauten Panzerwagen «Korfanty» während der Kämpfe um Oberschlesien. Auch hier wurden deutsche Rechtsansprüche, die selbst laut dem Versailler Vertrag bestanden, nicht geachtet. Foto: CC0, Wikimedia Commons

Unter Protest der deutschen Bevölkerung wurde Danzig als sogenannte Freie Stadt unter die Kontrolle des Völkerbundes gestellt und den Polen ein Katalog mit Sonderrechten gewährt. Bei der Volkszählung 1923 hatten 97,6 Prozent der Danziger Deutsch als Muttersprache angegeben. Wo Volksabstimmungen stattfanden, stimmte die Mehrheit für die staatliche Zugehörigkeit zu Deutschland. So votierten am 11. Juli 1920 im ostpreußischen Abstimmungsbezirk Allenstein 97,9 Prozent und im westpreußischen Bezirk Marienwerder 92,8 Prozent für den Verbleib im Reich.

Terror gegen Deutsche

Schnell zeigte sich, dass die Regierung in Warschau den Minderheitenschutzvertrag missachtete, den sie am 28. Juni 1919 in Versailles unterzeichnet hatte – und ohne dessen Annahme es die deutschen Gebiete nicht zugesprochen bekommen hätte. Selbst ein ausgewiesener Deutschenhasser wie Clemenceau sah sich daraufhin veranlasst, den polnischen Ministerpräsidenten Ignacy Jan Paderewski auf die Bedeutung der Volksgruppenrechte hinzuweisen.

(…)

Die deutsche Minderheit in Polen – zunächst gut zwei Millionen Menschen – nimmt bis 1923 auf 1,2 Millionen ab. Als erstes inhaftiert man 16.000 Deutsche als Staatsfeinde in zwei Konzentrationslagern im Posener Gebiet. Ab 1922 werden die Deutschen ausgewiesen, die nach 1908 ins Land gekommen sind. Die Geschehnisse in Posen 1918/19 boten einen Vorgeschmack auf den Alltagsterror gegen Deutsche in den Polen zugesprochenen Gebieten.

Der Jäger Friedrich Stümmels von der 1. Kompanie des Jäger-Bataillons 10 schilderte vor einem Amtsgericht unter Eid, was er nach seiner Gefangennahme beobachtete:

„In einer Zelle befanden sich zwei Kriegsgefangene, der Uniform nach Artilleristen. Am 26. Februar nachmittags hörte ich, wie die beiden aus ihren Zellen herausgebracht wurden. Bald darauf hörte ich sie sehr schreien. Der eine schrie: ,Lasst mir meine Augen!ʽ, der andere schrie: ,Mein Ohr!ʽ Durch den Türspalt sah ich, dass etwa 15 polnische Soldaten sich in zwei Reihen aufgestellt hatten und bemerkte, dass der eine Gefangene mit bloßem Körper und am Ohr blutend durch die Reihe schnell hindurchlief. Er blutete sehr stark, das Blut lief ihm seitlich am Kopf herunter. Die beiden Gefangenen kamen nicht in die Zellen zurück. Ich nehme an, dass sie von den Polen getötet worden sind.“

Folter, Erschießungen, Vergewaltigungen

Selbst Zivilisten waren schwersten Misshandlungen durch die Aufständischen ausgesetzt, die offenbar keinerlei Sanktionen der Westmächte fürchteten. Während des Posener Aufstandes waren Plünderungen, Eigentumszerstörungen, Vergewaltigungen, Erschießungen, Folterungen und Verschleppungen an der Tagesordnung.

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Vielsagendes Panorama: Die deutsche Delegation, mit gebeugten Rücken zum Betrachter, unterschreibt den Versailler Vertrag. Auf der anderen Seite des Tisches sitzen selbstzufrieden die Sieger, in der Mehrheit Briten. Woodrow Wilson beherrscht, entgegen seiner schwächlichen Rolle auf der Konferenz, das Zentrum des Ensembles. Zur Rechten zeigt ihm Georges Clemenceau die kalte Schulter. Für die Deutschen im Osten war der Versailler Vertrag eine Katastrophe. Foto: William Orpen / CC0 / Wikimedia Commons

Viele deutsche Gemeinden flehten die eigene Regierung per Telegramm um Hilfe an, so am 24. Januar 1919 auch diese:

„Unsere rein deutsche Gemeinde Deutschhöhe, Kreis Meseritz, wird seit zwei Wochen ständig von polnischen Banditen heimgesucht. Sie stehlen Bekleidungsstücke, Lebensmittel, Kriegsanleihen und bares Geld, schleppen unschuldige Männer und Jünglinge fort und bedrohen grundlos Leben und Eigentum der Einwohner. Unschuldige Opfer sind schon zu beklagen. Wir verzweifeln in unserer Lage. Niemand wagt sich heraus, Wahlen können nicht stattfinden, Lebensmittel nicht geliefert werden. Wir sind ganz verloren, wenn nicht militärische Hilfe sofort erfolgt. Reschke, Gemeindevorsteher.“

Aufgrund des unerträglichen Assimilationsdrucks der Behörden und ständiger polnischer Übergriffe kam es in den Jahren zwischen 1919 und 1921 zu einem wahren Exodus der Deutschen aus Posen und Westpreußen. Viele fürchteten nicht nur um ihre wirtschaftliche Existenz, sondern auch um ihre körperliche Unversehrtheit. (…)

Den kompletten Text „Das Leid im Osten“ von Rüdiger Lenhoff können Sie in COMPACT Geschichte Verbrechen an Deutschen: Vertreibung, Bombenterror, Massenvergewaltigungen lesen. HIER bestellen!


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