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Okkult-Nazi Serrano: Er sah in Hitler den Messias

swaine1988
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Autor: Michael Kumpmann
Quelle: https://www.compact-online.de/...
2022-05-17, Ansichten 1127
Okkult-Nazi Serrano: Er sah in Hitler den Messias

Kaum zu glauben, aber wahr: Ein chilenischer Ex-Diplomat erklärte Hitler zur Inkarnation des indischen Gottes Vishnu – der auf die Welt gekommen sei, um die Menschheit zu retten. In COMPACT-Geschichte „Das okkulte Reich“ lesen Sie, welche Blüten der NS-Okkultismus vor und nach 1945 trieb. Hier mehr erfahren.

Über die sogenannten Rattenlinien fanden nach dem Zweiten Weltkrieg zahlreiche NS-Größen in Südamerika Zuflucht. In Argentinien empfing Präsident Juan Perón die Emigranten mit offenen Armen, aber auch Chile erwies sich als beliebtes Auswanderungsziel.

Dort hatte sich schon 1932 mit dem Movimiento Nacional-Socialista de Chile (Nationalsozialistische Bewegung Chiles) eine der NSDAP ähnliche Partei gegründet, die sechs Jahre später sogar einen – allerdings erfolglosen – Staatsstreich anzettelte. Anführer („El Jefe“) der auch Nacistas genannten Formation war der Deutsch-Chilene Jorge González von Marées (1900–1962).

Als einer der wichtigsten Propagandisten der Bewegung fungierte ein junger Mann, der allerdings erst nach 1945 größere Wirkung entfalten konnte – durch seine esoterischen Schriften, die Adolf Hitler zu einer Inkarnation einer archaischen Gottheit erhoben. Sein Name: Miguel Serrano.

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Der chilenische NS-Esoteriker Miguel Serrano. Foto: Miguel Sayago / Alamy Stock Foto

Von links nach rechts

Unter okkultistisch inspirierten Neonazis genießt der Chilene Kultstatus. Dabei begann sein Wirken auf der entgegengesetzten Seite des politischen Spektrums. Das Licht der Welt erblickte Serrano 1917 in Santiago de Chile. Seine Mutter entstammte einer hispanischen Adelsfamilie, unter den Vorfahren seines Vaters fanden sich zahlreiche Schriftsteller und Diplomaten – was seinen eigenen beruflichen Werdegang quasi vorzeichnen sollte. (…)

Während seiner Studienzeit freundete er sich mit dem Dichter und Kommunisten Hector Barreto an. Nachdem dieser Anfang der 1930er Jahre bei einer Straßenschlacht mit Anhängern der Nacistas getötet wurde, begann Serrano, sich aktiv in linken Gruppen zu engagieren. (…)

Allerdings wandte sich Serrano mit der Zeit immer mehr vom Marxismus ab. Als am 5. September 1938 ein Putschversuch der chilenischen Nazis scheiterte, zeigte er sich beeindruckt von deren Mut und Opferbereitschaft.

Fortan sollte sich der Ex-Linke für die Nacistas engagieren, schrieb für deren Parteimagazin Trabajo und begleitete den Führer der bald als Vanguardia Popular Socialista (Sozialistische Volksavantgarde) auftretenden Formation bei Propagandatouren.

In seinem Buch Im Schatten der Schwarzen Sonne schreibt der britische Historiker Nicholas Goodrick-Clarke: „Das Dritte Reich wurde nach allen Regeln der Kunst verherrlicht. Serrano baute eifrig enge Beziehungen zu der nationalsozialistischen Delegation in der deutschen Botschaft in Santiago auf, die ihrerseits seine Zeitschrift gern unterstützte.“

Und weiter:

„Von einem Angehörigen der SS, der ehemals Adjutant des Direktors der Reichskanzlei in Berlin gewesen war, erfuhr Serrano von ausführlichen Dokumenten über Macht und Einfluss bestimmter Geheimgesellschaften – Dokumente, die sich im Besitz der Nazis befanden; einige darunter, hieß es, habe Alfred Rosenberg persönlich, nachdem die Deutschen die Stadt besetzt hatten, in Archiven alter Pariser Freimaurerlogen entdeckt.“

Okkulte Studien

Serrano war fasziniert von dieser Welt des Mystischen. Durch die Lektüre der sogenannten Protokolle der Weisen von Zion wurde er zum überzeugten Antisemiten. Er begann, sich für fernöstliche, aber auch westliche okkulte Lehren wie die Theosophie zu interessieren.

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Arisch-germanische Runen: Illustration aus Serranos Buch „Adolf Hitler – Der letzte Avatar“ (1984). Foto: Repro / COMPACT

Laut eigener Aussage kam er dann in Chile mit einem Deutschen in Kontakt, der ihn in eine hinduistisch-buddhistische Geheimloge mit direktem Draht in den Himalaja initiiert habe. Dort sei Adolf Hitler als eine Art Messias, der das dunkle Zeitalter (Kali Yuga) beenden würde, gehuldigt worden.

Serranos eigene Hitlerverehrung überdauerte nicht nur den Untergang des Dritten Reiches, sondern nahm danach geradezu religiöse Formen an. Zugleich gehörte er von 1953 bis 1962 dem chilenischen diplomatischen Corps in Indien an, danach war er Botschafter in Jugoslawien und Österreich.

Als Salvador Allende 1970 in seinem Heimatland die Macht übernahm, wurde Serrano aus dem diplomatischen Dienst entlassen und lebte einige Jahre in der Schweiz.

Fortan widmete sich Serrano dem Schreiben seiner Bücher und entwickelte seine Idee eines Esoterischen Hitlerismus. Dabei bediente er sich aus dem Fundus verschiedener Quellen: Theosophie, Hinduismus und Buddhismus, Katharer- und Rosenkreuzertum, Ariosophie.

Er studierte die Werke Richard Wagners, befasste sich mit den Veröffentlichungen von SS-Ahnenerbe-Forschern wie Otto Rahn und Herman Wirth oder der Weltsicht des italienischen Traditionalisten Julius Evola, hielt Kontakt zu bedeutenden Persönlichkeiten wie Hermann Hesse, C. G. Jung und dem Dalai-Lama. (…)

Für Serrano waren die Asen, die germanischen Götter, in Wirklichkeit Außerirdische, die den Menschen am Nordpol – in Hyperborea – vor langer Zeit einen heiligen Funken gaben, ihnen Intelligenz und eine Seele verliehen. Doch Jahwe, der Gott des Alten Testaments… Ende des Textauszugs.

Den vollständigen Artikel lesen Sie in COMPACT-Geschichte „Das okkulte Reich“.


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