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„Ökoterrorismus“: Globaler Klimastreik mit bizarren Forderungen

swaine1988
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Autor: Paul Klemm
Quelle: https://www.compact-online.de/...
2022-03-27, Ansichten 583
„Ökoterrorismus“: Globaler Klimastreik mit bizarren Forderungen

Kaum beherrscht Corona nicht mehr die Medien, mobilisiert Fridays for Future wieder zu Massenprotesten. Am Freitag führte die Bewegung einen globalen Klimastreik durch. COMPACT hat sich auf der Demo in Berlin umgesehen. Spannende Hintergrundinfos über das Comeback der Greta-Jugend gibt es in der April-Ausgabe unseres Magazins. 

Es bleibe „keine Zeit mehr für Kompromisse“, hat Star-Aktivistin Luisa Neubauer bei der Jahresauftakt-Veranstaltung von Fridays for Future am 11. Februar im Gasometer Oberhausen festgestellt. Zu diesem Schluss muss auch eine Teilnehmerin des Klimastreiks am vergangenen Freitag gekommen sein. Auf ihrem selbst gebastelten Protestschild prangte die erschreckende Botschaft: „Ökoterrorismus jetzt!“

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Krieger gegen Putin und die Erderwärmung: Klimakinder beim globalen Streik von Fridays for Future. Foto: COMPACT

Es war nur eine von vielen radikalen Forderungen, die auf der Veranstaltung im Berliner Regierungsviertel erhoben wurden. Man solle die Reichen essen, kein Fleisch. In der Konfrontation mit Russland müsse jeder bereit sein, Verzicht zu üben. „Wir schwänzen nicht, wir kämpfen“, so die kriegerische Botschaft eines Plakats. 

Weltweite Aufmärsche 

Zum nunmehr zehnten Mal rief Fridays for Future den globalen Streik aus. Allein in Deutschland soll es Aktionen an rund 300 Orten gegeben haben. Die größte in Berlin. Dort versammelten sich laut Polizei mehr als 10.000 Klimaschützer. Die Veranstalter bezifferten die Teilnehmerzahl großzügig auf 22.000. 

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„Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns die Zukunft klaut!“ Foto: COMPACT

Anders als in den vorangegangenen Jahren spielte das Thema der Außenpolitik eine große Rolle. Die Bewegung, die normalerweise nicht dafür bekannt ist, vaterländischen Stolz zu feiern, strotzte diesmal vor ukrainischen Nationalflaggen. Argumentativ wird das Klima-Thema wie folgt mit dem Kampf gegen Putin verknüpft: Die Antwort auf den Einmarsch in die Ukraine müsse der Importstopp von Öl und Gas und der vollumfängliche Einstieg in die erneuerbaren Energien sein. Und zwar sofort und um jeden Preis. 

Frieren für die Freiheit

Unterstützt wurde der hauptstädtische Protest auch von anderen Organisationen wie der Gewerkschaft IG Metall, der Blockade-Bewegung Extinction Rebellion (XR) oder den Umweltlobbyisten von Greenpeace. Greenpeace-Sprecherin Lisa Göldner beschrieb die Notwendigkeit deutscher Opferbereitschaft so: 

„Mit jeder Woche spülen wir Geld in Putins Kriegskasse, indem wir Kohle, Öl und Gas aus Russland kaufen. Wir müssen den Import fossiler Brennstoffe aus Russland jetzt so schnell wie möglich beenden. Und ja, dafür müssen wir auch Dinge in Kauf nehmen. Wir müssen bald in Kauf nehmen, dass wir sonntags mal nicht auf der Autobahn Auto fahren können. Wir müssen vielleicht auch in Kauf nehmen, dass wir die Heizung runterstellen.“

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Luisa Neubauer verlangt ein Embargo for peace, also das sofortige Kappen aller Energie-Importe aus dem Osten. Foto: COMPACT

Ein XR-Aktivist sieht in dieser Entsagung nur Positives. Für das Jammern über zu hohe Spritpreise kann er kein Verständnis aufbringen: „Ich denke, die Leute haben den Bezug verloren zu den wirklich guten Sachen, die man durch Verzicht erreichen kann.“ Die Stimmen der Streik-Teilnehmer gibt es demnächst bei COMPACT.Der Tag in voller Länge zu sehen. 

Das grüne Gewissen 

Inmitten von Antifa-Fahnen und Embargo-Postulaten tummelte sich auch die Grünen-Chefin Ricarda Lang. Mit der Teilnahme demonstrierte sie Nähe zum extrem linken Vorfeld ihrer Partei – und Distanz zu Vizekanzler Habeck, der wegen seines Katar-Besuches von den Klimaradikalen scharf kritisiert wird. „Wenn man – wie Wirtschaftsminister Robert Habeck – von Putins Gas wegwill und dafür nach Katar reisen muss, steht man vor einer Systemfrage“, mahnte Luisa Neubauer vor kurzem in einem Interview mit der tageszeitung. 

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Zerplatzen die Träume der Greta-Jugend am Ende wie diese Seifenblase? Foto: COMPACT

Der Demozug durch Berlin endete vor dem Brandenburger Tor, wo auf einer Konzertbühne der antifaschistische Dauerbrenner „Alle hassen Nazis“ gespielt wurde. Die zum Wummer-Beat hüpfenden Protestierer, über deren Köpfe sich bunte Seifenblasen kringelten, erweckten einen Eindruck, der vermutlich zutreffend ist: den eines Wohlfühl-Widerstandes. Getragen von Wohlstand und der Gewissheit, dass er bei Medien und Politik offene Türen einrennen wird.

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