Er tuckerte mit einem seeuntüchtigen Schiff durch den pazifischen Ozean. Er war Robbenjäger, Goldsucher, Austernpirat, Wanderarbeiter und Sozialist. Aber vor allem war er ein großer Schriftsteller. Über eine Künstlerbiografie, die es so nicht mehr geben wird.
"Mein Platz in der Gesellschaft war ganz unten", sagte Jack London über seine harte Kindheit. Geboren am 12. Januar 1876 in San Francisco, musste der kleine Jack schon früh arbeiten, um das magere Familieneinkommen aufzustocken. Kinderarbeit war damals in den Vereinigten Staaten nichts Ungewöhnliches. Erst 1905 wurden Gesetze erlassen, die das Elend zumindest verringerten. London arbeitete als Zeitungsjunge, in einem Wirtshaus und als Arbeiter in einer Konservenfabrik. Mit 13 Jahren verließ er die Highschool.
Doch das war nur die eine Seite des kleinen Jack. Die andere Seite ist die eines hochtalentierten, bildungshungrigen Künstlers. Schon mit vier Jahren konnte Jack lesen und schreiben. Vor allem das Lesen hat es ihm angetan. "Ich las im Bett, ich las bei Tisch, ich las auf dem Weg zur Schule und auf dem Weg zurück, ich las in den Pausen, wenn die anderen Jungs spielten", wird Jack London später in seinem autobiografisch gefärbten Buch "König Alkohol" schreiben.