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Terror gegen Corona-Arbeitslosen: Stütze weg, weil er eine Fortbildung besuchte

swaine1988
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Autor: Karel Meissner
Quelle: https://www.compact-online.de/...
2021-01-06, Ansichten 1356
Terror gegen Corona-Arbeitslosen: Stütze weg, weil er eine Fortbildung besuchte

Wie sehr das Establishment das „gemeine Volk“ verachtet, zeigt sich am deutlichsten in seinem Umgang mit den Gestolperten. Darin hat die SPD unter Gerhard Schröder mit der Hartz-Diktatur eine beispiellose Zäsur gesetzt. Die befördert den Betroffenen in eine Mühle aus Demütigung, Drohungen, Kürzungen und willkürliche Maßnahmen, für ein paar Hilfsgroschen unter dem Existenzminimum.

Wer glaubt, dass die Ketten in Krisenzeiten etwas gelockert würden, muss sich selbst dieser Illusion berauben lassen. Im Gegenteil. Gestern berichtete die B.Z. über einen besonders schlimmen Fall: als der 27jähriger Berliner Koch Ludwig Herold wegen des Lockdowns seine Arbeit verlor, fand er, aufgrund der zurückgefahrenen und ökonomisch geschwächten Branche, keine neue Anstellung in der Gastronomie. Er war auf Stütze angewiesen.

Nun dürfte sich die Gastronomie von den Lockdownfolgen in absehbarer Zeit nicht erholen. Also nahm Herr Herold eine berufliche Umorientierung in Angriff, besuchte in Hamburg freiwillig eine Ausbildung zum Sanitäter, in einem Kurs, den sein Vater leitete. Das tat er keineswegs heimlich, sondern informierte vorab die Agentur für Arbeit in Berlin-Mitte über sein Vorhaben. Bei der Gelegenheit fragte er nach finanzieller Unterstützung für einen Führerschein, den er als Sanitäter benötigte. – Kurzum, Ludwig Herold hat in vorbildlicher Weise getan, was der JobCenter angeblich von seinen „Kunden“ erwartet: dass sie sich selbst um Arbeit bemühen.

Statt Zuspruch oder Bewilligung des Führerscheingeldes antwortete das JobCenter mit einem Schreiben, dass Herrn Herold die Streichung seines kompletten Arbeitslosengeldes mitteilte, rückwirkend bis zur Abreise nach Hamburg – inklusive der Beitrage zur Pflege- und Krankenversicherung. Die sarkastische Begründung: „Abwesenheit vom Wohnsitz des Bezugsberechtigten“.  Ist das widerliche Schikane oder nur strunzdummer Bürokratismus?

Der Ex-Koch sagte, dass die Rechtslage eine solche Handlung des JobCenters nicht zulasse. Bleibt nur zu hoffen, dass Herr Herold einen guten Anwalt findet, der ihm zu seinem Recht verhilft. Unterstützung erhält er derzeit von seinem Vater. Bedauerlich ist nur, dass die Sachbearbeiter, die dieses Spiel mit ihm spielten, ungestraft davonkommen werden. Wer glaubt, es handele sich bei solcher Behandlung um eine Ausnahme, dem kann ich nach investigativer Recherche in diesem Bereich versichern: Nein, ist es nicht.


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