„Die Frage, wer wird zuerst geimpft, die wird diskutiert mit der Ständigen Impfkommission, mit der Wissenschaftsakademie Leopoldina und mit der Ethikkommission. Aber ich glaube, ich kann schon so viel verraten, dass ich sage, ganz vorn dran sind natürlich Pflegekräfte, Ärzte und auch Menschen, die zu einer Risikogruppe gehören. Das sind dann allerdings schon recht viele in unserem Land“ , sagte Merkel am Sonntag zum Tag der offenen Tür in einem Video, in dem sie auf Bürgerfragen antwortete.
Die Bundesregierung habe die Hoffnung, dass die ersten Impfstoffe recht bald zugelassen werden.
„Dann wird natürlich noch nicht genug Impfstoff zur Verfügung sein“, sagte die Kanzlerin und betonte: „Niemand wird gezwungen werden, sich impfen zu lassen, sondern es ist eine freiwillige Entscheidung.“
Ende Oktober hatte das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) eine Studie veröffentlicht, der zufolge rund 70 Prozent der Deutschen sich freiwillig gegen Covid-19 impfen lassen würden.
Mitte September behauptete Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) , dass mit einer freiwilligen Impfung von etwa 60 Prozent der Bürger die Herdenimmunität erreicht würde.
Nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums werden erste Corona-Impfungen voraussichtlich in den ersten Monaten des nächsten Jahres möglich. Spahn und auch Forschungsministerin Anja Karliczek (CDU) hatten von ersten möglichen Impfungen im ersten Quartal 2021 gesprochen und für die breite Masse der Bevölkerung ab Mitte des kommenden Jahres. Der Gesundheitsminister spricht sich dafür aus, dass zunächst besonders gefährdete Bevölkerungsgruppen die Möglichkeit zur Impfung bekommen, und hatte immer wieder betont, dass es keine Impfpflicht geben werde.
In Deutschland sind am Sonntagmorgen mehr als 16.000 Corona-Neuinfektionen gemeldet worden. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden 16.017 neue Ansteckungsfälle innerhalb eines Tages erfasst. Am Vortag war mit 21.506 Fällen ein Rekordwert verzeichnet worden.
Da am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter melden, liegen die Fallzahlen sonntags immer niedriger als unter der Woche.
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