Die USA sehen sich mit einer Heroin-Epidemie konfrontiert, die aus Afghanistan stammt. Zwar predigen ihre Politiker die Eindämmung des Drogenschmuggels aus Mexiko. Ein Blick in die amerikanische Geschichte wirft Fragen nach dem Sinn des Afghanistaneinsatzes auf.
von Olga Banach
Alle 32 Minuten stirbt ein Amerikaner an „Heroin Made in Afghanistan“. Die USA leiden unter einer Heroin-Epidemie, die sich von Jahr zu Jahr verschlimmert. Heute soll es dort laut Statistik 4,5 Millionen Nutzer geben. Mehr als die Hälfte, 2,5 Millionen davon, gelten als heroinabhängig, die anderen als Gelegenheitsnutzer.
Drei von vier amerikanischen Bürgern, die Heroin nutzen, begannen ihre Suchtgeschichte durch zuvor verschriebene Medikamente. Eine stagnierende amerikanische Wirtschaft und Heroin zu Dumpingpreisen ließen den Bedarf weiter ansteigen. Frauen haben in der Statistik stark aufgeholt und zu den Abhängigen gehören heute vor allem weiße junge Männer, die aus der verarmten Mittelschicht stammen.
Der internationale gepredigte Kampf gegen den Terror und der gegen die Drogen sind eng miteinander verknüpft. Ein Blick zurück in den amerikanischen Vietnamkrieg beschreibt den Ursprung der Heroinepidemie Amerikas.
Der berühmteste Kriegsveteran dieser Zeit, Oliver Stone, hat seine grausamen Erlebnisse in dem preisgekrönten Film „Platoon“ verewigt. Die weniger bekannte Dokumentation zum Film „A tour of the inferno: Revisiting Platoon“ lässt Oliver Stone auf seine ehemaligen Kriegskameraden treffen.
Jimmie Danna, einer seiner damaligen Soldatenkollegen, brachte neben dem Trauma auch seine Heroinsucht mit in die USA. Jimmie war nur einer von damals 30.000 bis 40.000 Kämpfern, die ihre Sucht und den Marktbedarf nach Heroin ins Leben riefen. Erst zurück in der Heimat begriffen die Veteranen, dass sie durch den Krieg heroinsüchtig geworden waren.