Nach der Brandstiftung in Moria auf Lesbos vor knapp zwei Wochen, mit der sich tausende Migranten erfolgreich ihren Weg nach Deutschland erpressten, brannte es am vergangenen Dienstag in unmittelbarer Nähe des „Flüchtlings“-Camps auf der griechischen Insel Samos – ein Probelauf gewissermaßen (COMPACT berichtete), dem nun die „Kür“ folgte: Das Abfackeln von Containern im Lager selbst hat sich ebenfalls ausgezahlt: Dutzende unbegleitete „Minderjährige“ genießen nun (vorerst) den Aufenthalt in Hotels.
Wie (nicht nur) von griechischen Behörden befürchtet und erwartet, macht die heiße Erpressung auf Asyl in der Bundesrepublik Schule, nachdem Deutschland mit der Aktion „Wir haben Platz“ und 13.000 Stühlen vor dem Reichstag sowie der Aufnahmezusage von tausenden Migranten unmittelbar nach dem Desaster von Moria signalisierte: Brandstiftung lohnt sich. Den deutschlandweiten Demos für die Aufnahme ALLER Asylanten am gestrigen Sonntag unter dem selben Motto, organisiert von Seebrücke, Europe Must Act und Pro Asyl sowie Evangelischer Kirche, Diakonie, Flüchtlingsrat Berlin und Fridays for Future, folgte gestern Abend die nächste nachdrückliche Forderung nach angemessener Unterbringung.
Nach Berichten des Insel-Onlineportals Samos24 seien drei Wohncontainer in dem Bereich zerstört, in dem unbegleitete Minderjährige (UMA) untergebracht waren. Die dürften wissen, dass die Deutschen durchschnittlich 5200 Euro beziehungsweise wie in Hessen bis zu knapp 8500 Euro pro Person und Monat für sie bereit sind zu spendieren. Rund 60 von ihnen seien in einem Hotel untergebracht worden, heißt es weiter, wo sie die nächsten Tage bleiben sollen – mit Ausnahme derer, die wegen des Verdachts der Brandstiftung vom vergangenen Dienstag in Gewahrsam genommen wurden.
Unterdessen wurden von den 12.700 Obdachlosen aus dem völlig zerstörten Lager von Moria nach Angaben der Behörden bis zum Wochenende rund 9000 in einer provisorischen Zeltstadt auf Lesbos untergebracht. Es ist nur eine Frage von Tagen, wann auch dort der rote Hahn kräht…