Nach dem US-Ausstieg aus dem Vertrag über die Begrenzung von antiballistischen Raketenabwehrsystemen habe Russland Hyperschallwaffen entwickeln müssen, betonte Putin:
„Der Rückzug der Vereinigten Staaten von Amerika aus dem Vertrag über die Begrenzung von antiballistischen Raketenabwehrsystemen im Jahr 2002 hat Russland dazu gezwungen, mit der Entwicklung von Hyperschallwaffen zu beginnen. Wir mussten diese Waffen als Reaktion auf die Entfaltung des strategischen Raketenabwehrsystems der Vereinigten Staaten entwickeln, das unser gesamtes nukleares Potenzial in Zukunft praktisch neutralisieren und nullifizieren könnte“, sagte Putin bei einer Video-Konferenz mit dem Konstrukteur Gerbert Jefremow, den er am Samstag der Öffentlichkeit als den Hauptkonstrukteur des Hyperschallwaffensystems „Avangard“ vorstellte und mit dem Orden des Heiligen Apostels Andreas des Erstberufenen auszeichnete.
Dazu sei es dank den Bemühungen von Jefremow sowie dessen Kollegen jedoch nicht gekommen, sagte der russische Staatschef.
Im Laufe der nächsten Jahre habe Russland sich Mühe gegeben, um Vereinbarungen über den Stopp der Arbeiten zur strategischen Raketenabwehr oder über deren gemeinsame Umsetzung in raketengefährdeten Bereichen mit der US-Seite zu erreichen, „einschließlich der Beteiligung europäischer Staaten“, hob Putin hervor. „Alle unsere Versuche waren jedoch vergeblich“, stellte er fest.
„Und in dieser Hinsicht haben wir 2004 eine groß angelegte Arbeit gestartet, um Ihre Ideen umzusetzen. Übrigens haben wir alle öffentlich darüber in Kenntnis gesetzt. Ich habe öffentlich darüber gesprochen. Anscheinend hat uns damals niemand geglaubt. Sie dachten, wir werden das nicht schaffen“, fügte er hinzu.
Früher habe Russland bei der Entwicklung neuer Waffensysteme aufholen müssen, betonte der Präsident.
„Ich habe mehrmals gesagt, dass wir uns seit Jahrzehnten stetig in einer Nachholrolle befunden haben, das wissen Sie sehr gut“. Dies habe Atom- und Nuklearwaffen, die strategische Langstreckenflugzeuge und die interkontinentale Trägersysteme für Kernwaffen betroffen.
Dies habe Russland immer wieder in eine sehr schwierige und sogar gefährliche Situation gebracht: „In der Tat gab es Momente, in denen wir bedroht wurden, aber wir hatten nichts, womit wir reagieren könnten“, sagte Putin. Dies sei eine deutliche und gefährliche Störung des strategischen Gleichgewichts gewesen.
Heute verfüge Russland zum ersten Mal über die modernsten Waffentypen, die den Entwicklungen anderer Länder in ihrer Stärke, Kraft, Geschwindigkeit und Treffsicherheit um ein Vielfaches überlegen seien, sagte der russische Präsident.
„Niemand auf der Welt verfügt über solche Waffen, jedenfalls hat bislang noch niemand darüber verfügt“ betonte Putin.
asch/sna/ae