Die Abstimmung finde am Dienstagabend statt, so deutsche Medien unter Verweis auf Reinhold Augustin, den Geschäftsleiter des Marktes Metten. Der Antrag sei beim Bürgermeister Andreas Moser per E-Mail eingegangen.
Der Vorschlag werde „jetzt aufgegriffen und fachlich abgehandelt“. Augustin brachte aber auch Zweifel zum Ausdruck.
„(…) Eigentlich sollten Straßennamen einen örtlichen Bezug haben“, zitiert der Bayerische Rundfunk auf seiner Webseite den Geschäftsleiter.
Eine neugebaute, namenlose Straße gibt es aktuell nicht in dem Ort. Deshalb müsste eine Straße umbenannt werden, was einen großen Verwaltungsaufwand bedeuten würde.
Internetbenutzer reagierten skeptisch auf den Vorschlag. Einige wiesen darauf hin, dass George Floyd keinen Bezug zum bayerischen Ort habe. Viele User kritisierten die Idee, eine Straße nach einem Mann zu benennen, der mehrmals wegen der Drogendelikte, Diebstahls, Raubes und Hausfriedensbruchs bestraft worden war. 2009 wurde Floyd wegen bewaffneten Raubes, bei dem er mit Komplizen auf der Suche nach Drogen und Geld 2007 in das Haus einer Frau eingedrungen war und dieser eine Schusswaffe vor den Bauch gehalten hatte, zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt.
So brutal und schlimm die Tötung von George Floyd in den USA war - sie ändert nichts an seinem Vorstrafenregister inklusive Überfall auf eine Schwangere mit Pistole auf deren Bauch. Pläne, eine Straße in 🇩🇪nach ihm zu benennen, zeigen, wie weit der Irrsinn inzwischen grassiert. pic.twitter.com/s4BcFxILME
— Boris Reitschuster (@reitschuster) July 6, 2020
Ich bin schon ganz aufgeregt: In #Bayern soll eine Straße nach dem beliebten, dunkelhäutigen Kriminellen #GeorgeFloyd benannt werden!https://t.co/0cfew5r3QO #BlackLivesMatter #Metten
— Hartes Geld (@Hartes_Geld) July 6, 2020
Das kann ja wohl nicht wahr sein! Es war tragisch, wie er gestorben ist, aber eine Straße nach einem Gangster zu benennen ist echt too much.
— Anubis (@Romek_Nubi) July 6, 2020
Debatten um die Ehrung George Floyds durch Straßennamen gab es bereits früher. In Berlin gibt es Medien zufolge erneut politische Bestrebungen, den als diskriminierend empfundenen Namen der Mohrenstraße zu ändern. „George-Floyd-Straße“ soll jedoch nur eine der kursierenden Alternativen sein. Viele Aktivisten rufen dazu auf, die Straße in Anton-W.-Amo-Straße umzubenennen. Anton Wilhelm Amo (1703–1759) war der erste schwarze Akademiker Deutschlands.
Der Berliner U-Bahnhof Mohrenstraße soll künftig Glinkastraße heißen – und somit den Namen des russischen Komponisten Michail Iwanowitsch Glinka tragen. Der neue Name leite sich von der angrenzenden Glinkastraße ab, teilte die BVG mit.
Warum Glinkastrasse?
— Özcan Mutlu (@OezcanMutlu) July 3, 2020
Warum nicht Nelson-Mandela oder Georg-Floyd? Wenn die Kosten von Umbenennung durch die @BVG_Bus endlich budgetiert sind, sollte der Name wenigstens in Absprache mit @decolonize_e und @ISDBund gesucht werden. Wie wäre es mit der Umbennung des #Zietenplatz 1/2
Eine Welle von Protesten und Unruhen erfasste US-amerikanische Städte nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd nach einem Polizei-Einsatz in Minneapolis (US-Bundesstaat Minnesota). In vielen europäischen Städten kam es ebenso zu Demonstrationen gegen Rassismus und Polizeigewalt.
Im Internet war ein Video erschienen, in dem die Polizisten Floyd mit Handschellen fesselten, ihn niederschlugen und zu dritt auf ihn niederfielen, dabei drückte einer von ihnen mit dem Knie auf den Hals des Festgenommenen. Floyd sagt im Video mehrmals, dass er nicht atmen könne, dann verstummt er. Im Krankenhaus konnte nur noch sein Tod festgestellt werden.
mo/mt