Ein sogenannter Flüchtling holt sich Lebensmittel bei der Tafel ab.
von Max Erdinger
„Ich dachte, ich sehe nicht richtig“, beschreibt die Passantin die Situation. Zwei junge Männer, offenbar Asylbewerber, waren mit großen Tüten, gefüllt mit Lebensmitteln aller Art: Semmeln, Wurst, Käse, dazu Schokoriegel, Marzipan und vieles mehr – alles top Ware – frisch von der Tafel-Ausgabestelle in Weilheim schnurstracks auf den nächsten Mülleimer zugesteuert. „Sie haben noch einen Salat und das eine oder andere frische Obst und Gemüse herausgenommen und den Rest in den Mülleimer gestopft“, so die Zeugin – die aus nachvollziehbarem Grund anonym bleiben will. Wie der Münchner Merkur weiter berichtet, ist dieses Verhalten keine Ausnahme.
Andere Augenzeugen hätten laut der Zeitung just solche Vorfälle bereits mehrfach beobachtet. Es hieß, den Asylbewerbern sei alles Eingepackte suspekt, die wählerischen Schutzsuchenden würden nur frische Waren und alles, was sie kennen, nehmen.
„Wenn wir so etwas erfahren, nehmen wir den Personen sofort den Ausweis ab, die bekommen dann nie wieder was“, so die Leiterin der Weilheimer Tafel. Sie erinnert sich an den Fall eines Syrers, der auch die Hälfte der Lebensmittel weggeworfen habe und dabei erwischt wurde. „Viele Landsleute von ihm haben gesagt, er sei doch das erste Mal da gewesen, da dürfe man nicht so streng sein“. „Aber das lasse ich nicht gelten: Wenn jemand auf der Flucht war, muss er wissen, wie wertvoll Lebensmittel sind.“