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Utes Morgenmagazin, 8.3.: Grausig: Schreiben lernen nach Gehör

swaine1988
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Autor: Ute Fugmann
Quelle: https://www.compact-online.de/...
2020-03-08, Ansichten 1169
Utes Morgenmagazin, 8.3.: Grausig: Schreiben lernen nach Gehör

Heidenau. Das Heidenau! Ich war mal wieder dran. Meine Nichte Anna wurde in meine Hände abgeparkt. Die Eltern waren zum Konzert im Alten Schlachthof. Geben und nehmen. 

Das Kind hatte das Ladekabel für sein Samsung vergessen. Tragisch. WLAN konnte ich noch einrichten. Wir verbrachten die Zeit anfangs mit UNO. Das siebenjährige Kind hatte viel Nachsicht mit der alten Tante. Beim fünf zu drei zu ihrem Nachteil nicht mehr. Ihr stand der Sinn nach basteln. Okay, kann ich. Das Telefon war unwichtig. Meins auch.

Sie ist seit vorigem August in der Schule. Mit Grausen erlebe ich, dass die Kinder wirklich in Lautsprache schreiben lernen. Ich bin selten sprachlos. Ich fragte meine Nichte Anna, ob das, was sie schreibt, ihrer Lehrerin gefällt. Anna schaute mich mit großen Augen an: „ Ja, Tante Ute! Groß- und Kleinschreibung lernen wir erst später.“ Das wäre mir wurscht! Ich bin wahrscheinlich wirklich schon sehr alt.

Egal. Das Samsung-Smartphone hatte immer noch Ruhe. Wir fingen an zu malen. Ohne Zahlen. Dann folgte das Basteln. Wir bastelten eine überdimensionale Blume auf einem Bierdeckel des bekannten Dresdner Afd-Bundestagsmitglieds Jens Maier. Mit grünem Frosch! Da muss er durch! Der Jens oder der Frosch.

Das Ladekabel brauchte meine Nichte nicht. Ich hatte es. Familie zählt!


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