Seit Anfang 2019 können sich intersexuelle Menschen in der Kategorie "divers" ins Geburtenregister eintragen lassen. Auch Arbeitgeber müssen ihre Stellenanzeigen geschlechtsneutral formulieren – etwa mit den Abkürzungen "m/w/d". Viele Unternehmen haben bisher aber keine einzige Bewerbung in der dritten Kategorie erhalten, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergeben hat. Dazu gehören der Pharmakonzern Bayer, das Essener Energieunternehmen Eon, die Deutsche Bank und Vodafone. Andere Unternehmen geben an, das Geschlecht nicht zu erfassen, so die Commerzbank oder die Continental-Versicherung.
Einen Ausreißer in der Umfrage stellt die Deutsche Post dar, bei der nach eigenen Angaben bereits 700 Bewerbungen mit der Geschlechtsangabe "divers" eingegangen sein sollen. Es könne aber sein, dass sich Menschen dort eingruppiert hätten, weil sie sich nicht zu ihrem Geschlecht äußern möchten, sagte eine Sprecherin.
Den Änderungen liegt eine Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zugrunde, die die bisherige Pflicht, sich zwischen männlich und weiblich entscheiden zu müssen, als Verstoß gegen das Diskriminierungsverbot wertet. Die Nachfrage nach Änderungen von Geschlechtseinträgen blieb in den ersten Monaten nach der Neuregelung jedoch sehr gering. Bei den Standesämtern in großen deutschen Städten gab es lediglich einige Dutzend Fälle zu vermelden.
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(rt / dpa)
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