Die türkische Offensive im Norden Syriens verläuft nach Angaben des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan erfolgreich. Der Armee sei es gelungen, große Landstriche vom IS und der US-unterstützten kurdischen YPG zu "befreien".
"Keiner kann von uns erwarten, dass wir einen Terrorkorridor an unserer Südgrenze zulassen", wurde Erdoğan aus einer Nachrichtenkonferenz von der Agentur Reuters zitiert.
Der Präsident fügte hinzu, die Türkei habe lange die Bildung einer "Sicherheitszone" in Syrien angestrebt. Andere Weltmächte hätten dieses Ansinnen allerdings ignoriert.
Erdoğan insistierte darauf, dass der "Islamische Staat" und die kurdische YPG, die als syrischer Ableger der PKK gilt, in gleichem Maße eine Bedrohung für die nationale Sicherheit der Türkei darstellen würden. Ankara lehnt es ab, einen Unterschied zwischen beiden Gruppierungen zu machen.
Von der Türkei unterstützte FSA-Rebellen sind am 24. August in Dscharablus, der syrischen IS-Hochburg an der türkischen Grenze, einmarschiert. Nachdem der IS zurückgedrängt worden war und sich auf die Stadt al-Bab zurückgezogen hatte, rückten türkische und FSA-Truppen auf Stellungen der YPG vor, die zuvor ihrerseits in das durch den Abzug des IS entstandene Vakuum nördlich des Flusses Sadschur eingesickert waren. Pro-türkische Einheiten drängten die Kurden-Kämpfer, die in Syrien von den USA und anderen westlichen Staaten unterstützt werden, binnen 30 Stunden in die Region südlich von Sadschur zurück.
Insgesamt soll die von der türkischen Armee gestützte Offensive bis dato dazu geführt haben, dass sich der IS und die YPG aus einem Territorium von insgesamt 400 Quadratkilometern zurückgezogen hätten.
US-Beamte reagierten auf die Konfrontationen mit der Forderung an die Türkei, die YPG nicht anzugreifen. Für Washington stellten die Zusammenstöße einen "Quell tiefer Besorgnis" dar, heißt es. Auch Moskau rief Ankara mit Blick auf das Vorgehen gegen die kurdischen Milizen zur Räson. Außerdem solle die Türkei ihre Operationen mit Regierungsvertretern in Damaskus koordinieren, erklärte Russland.
Die Regierung in Damaskus indes verurteilte die türkische Intervention als Verletzung der syrischen Souveränität. Insgeheim soll die Türkei jedoch die al-Assad-Regierung auf dem Umweg über Moskau über die militärischen Operationen gegen den IS und die YPG informiert haben, heißt es aus inoffiziellen Quellen. Mindestens 1.500 FSA-Kämpfer, darunter mehrheitlich Turkmenen, schlossen sich bislang den türkischen Operationen an, berichten einige Medien. Andere Quellen sprechen von bis zu 4.000 FSA-Kämpfern, die an der türkischen Operation "Schild des Euphrat" beteiligt sein sollen.
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