„Die Frage ist, welche Rolle Polen nach dem Abschied Großbritanniens spielen wird.“
Es sei symbolisch, dass Emmanuel Macron gleich nach dem Brexit nach Polen gereist sei. Der am Montag beginnende Besuch des französischen Präsidenten „deutet auf Polen als einen Staat hin, der den Platz Großbritanniens einnehmen könnte“, äußerte Czaputowicz. Und weiter:
„Ich denke, dass Polen eine immer größere Rolle in der Union spielen wird, auch wenn diese Union nicht mehr die sein wird, die sie einmal war.“
Großbritannien hatte in der Nacht zum Samstag, mehr als dreieinhalb Jahre nach dem Brexit-Votum, die Europäische Union verlassen. Das Land war über 47 Jahre lang Mitglied in der Staatengemeinschaft und ihren Vorgängerorganisationen gewesen. In einer Übergangsphase bis zum Ende des Jahres müssen London und Brüssel aber noch ihre künftigen Handelsbeziehungen klären.
Boris Johnson will am Montag in einer Ansprache die britische Sicht auf die Zukunft der Beziehungen vorstellen. Medienberichten zufolge will sich der britische Premierminister nicht auf die Einhaltung der EU-Standards in den Bereichen Umweltschutz, Arbeitnehmerrechte und staatlichen Wirtschaftshilfe festlegen lassen.
Mit dem Brexit hat sich der geographische Mittelpunkt der Europäischen Union verschoben. Immerhin liegt er weiter in Deutschland. Am Freitag um 24:00 Uhr rückte ein Feld bei Würzburg ins Zentrum der verkleinerten Staatengemeinschaft.
leo/ae