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Die Gretchenfrage: Hat die Atomkraft Schweden zur Klimagröße gemacht?

swaine1988
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Autor: SputnikNews
Quelle: https://de.sputniknews.com/wis...
2020-01-15, Ansichten 725
Die Gretchenfrage: Hat die Atomkraft Schweden zur Klimagröße gemacht?

Die Gretchenfrage: Hat die Atomkraft Schweden zur Klimagröße gemacht?

Denn ab 1972 wurde die schwedische Stromversorgung zunehmend durch Kernenergie ergänzt, die fossile Brennstoffe in diesem Bereich zurückdrängte und einen festen Anteil von etwa 40 Prozent an der schwedischen Stromerzeugung einnahm. In der Zwischenzeit formulierte das skandinavische Land zwar auch Pläne, einen Teil seiner Reaktoren abzuschalten und das Schicksal der anderen dem Markt zu überlassen, aber Pläne sind das eine und die Wirklichkeit das andere. So produziert das Land so viel Strom, dass es auch bei schlechten Windbedingungen noch Energie exportiert; und Atombefürworter in Wirtschaft und Politik machen sich stark für weitere staatliche Förderungen von Reaktoren. Egal, wie die Zukunft Schweden aussehen wird, die Vergangenheit und die Gegenwart haben einen hohen Anteil an Kernenergie.

Genau in diese Bresche schlagen nun Agneta Rising, Geschäftsführerin der World Nuclear Association, und der Nuklearforscher John Lindberg in einem Meinungsartikel für die World Nuclear News. Sie betonen, dass die Kernenergie in Schweden für große Senkungen der Treibhausgas-Emissionen gesorgt und eine stabile und kostengünstige Energieversorgung gewährleistet hat. In einem möglichen Ausstieg Schwedens und im Rückbau funktionstüchtiger Kraftwerke sehen sie dagegen eine Gefahr für die Netzstabilität.

  • Ja, aber nur als kurze Überbrückungsphase.
  • Nein, heute gibt es andere Optionen als damals in Schweden.
  • Nein, lieber Versorgungsengpässe als ein zweites Tschernobyl!
  • Die sollen ihre Energiewirtschaft gestaltet, wie es ihnen passt.
  • Während man sich darüber streiten kann, inwieweit Schweden sich mit seinen Zukunftsplänen selbst gefährdet, scheint ein Argument der beiden Autoren nicht von der Hand zu weisen zu sein. Dieses Argument blickt auf die Vergangenheit zurück, in der der steigende Stromverbrauch des skandinavischen Landes durch Kernkraft aufgefangen wurde.

    Während Schweden sich von dieser Vergangenheit nun möglicherweise und sicherlich langsam verabschiedet, sind die schwedischen 70er- und 80er-Jahre für viele Entwicklungsländer noch Zukunft. Der Stromverbrauch legt dort rasant zu und die Frage stellt sich, wie dieser aufgefangen werden soll. Für die WNA-Autoren sollten auch diese Länder dieselbe erfolgreiche Entwicklung durchlaufen und zunächst eine stabile Versorgung unter Zuhilfenahme von Kernenergie aufbauen. Im Gegensatz zur Verbrennung von fossilen Brennstoffen würden diese rasch wachsenden Länder so nicht weiter zum Klimawandel beitragen. Als finanziell tragbar scheinen die Analytiker Solar- und Windanlagen dabei nicht einzustufen.

    Wenn man dieser Argumenation folgt, könnte Greta vor folgendem Dilemma gestanden haben, als sie den Beitrag editierte: Ihr eigenes Land hatte eine jahrzehntelange Entwicklung mit Kernenergie hinter sich, die, zusammen mit der Wasserkraft, den Strommix so CO2-arm dastehen lässt. Die Entwicklungsländer dagegen müssen eine stabile Energieversorgung überhaupt erst aufbauen und hier scheiden sich die Geister, welcher Strom der günstigste ist, aber in einem sind sie sich relativ einig: dass es besser keine Kohle sein sollte. Und schließlich sieht der Weltklimarat (IPCC) Kernenergie als Teil der Strategie gegen den Klimawandel und die Internationale Energieagentur (IEA) bezeichnet sogar Kernenergie und Wasserkraft als „Rückgrat einer CO2-armen Energieerzeugung“. Für Thunberg ist der Weltklimarat sicherlich eine Instanz. Aber auf der anderen Seite wollen die Umweltaktivisten nichts von Atomkraft wissen. Da blieb der jungen Schwedin vermutlich nicht viel anderes übrig, als die „persönliche Meinung“ zu ändern.


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