Der Streit um Taiwans Status dauert schon Jahrzehnte und geht auf den Bürgerkrieg in China zurück. Nach ihrer Niederlage gegen die Kommunisten waren die Truppen der nationalchinesischen Kuomintang 1949 nach Taiwan geflüchtet, das bis Ende des Zweiten Weltkrieges unter der Herrschaft Japans gestanden hatte. Taiwan ist seit der Gründung der kommunistischen Volksrepublik praktisch unabhängig. Nur noch 15 Staaten unterhalten derzeit diplomatische Beziehungen zu Taiwan. Sein Reisepass wird aber überall anerkannt.
In Taiwan wurde die Abstimmung als Votum gegen den Druck aus Peking betrachtet, das schon seit dem Amtsantritt von Tsai Ing-wen im Jahr 2016 die Beziehungen eingefroren hatte. Mit der Wiederwahl von Tsai lehnten die Taiwanerinnen und die Taiwaner jetzt auch den vor einem Jahr von dem chinesischen Staatschef Xi Jinping erneuerten Vorschlag ab, einen Anschluss an die Volksrepublik nach dem Modell der Hongkonger Autonomie „ein Land, zwei Systeme” einzugehen.
jeg/mt/dpa
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