Bei dem US-Angriff auf den iranischen General Qassem Soleimani in der vergangenen Woche war auch der hohe irakische Milizenführer Abu Mahdi al-Muhandis, Gründer der „Kataib Hisbollah“, getötet worden.
Die paramilitärischen Gruppen haben enge Kontakte zum Iran und agieren praktisch unabhängig von der irakischen Regierung. Die USA hatten im Dezember Sanktionen gegen Al-Chasali verhängt. Seine Miliz machen sie seit ihrer Gründung 2006 für mehr als 6000 Angriffe auf Kräfte der USA und ihrer Verbündeten verantwortlich.
Das irakische Parlament hatte am vergangenen Sonntag in einer Sondersitzung eine Resolution angenommen, welche die USA sowie andere ausländische Truppen offiziell zum Abzug aus dem Land auffordert. Der irakische Premierminister Adel Abdul Mahdi argumentierte in der Sitzung, dass ein Ende der Präsenz ausländischer Truppen im Irak das Beste sei, auch wenn dies zu internen und externen Spannungen führen könnte.
Zudem sei ein Ende des Einsatzes ausländischer Truppen im Irak sowohl im Interesse des Iraks als auch der USA.
US-Präsident Donald Trump versprach bei seiner Rede an die Nation am Mittwoch die Verhängung weiterer Sanktionen gegen Teheran. Zudem forderte er die Teilnehmerstaaten des Atomdeals mit dem Iran dazu auf, aus dem Abkommen auszusteigen. Gleichzeitig betonte er, Washington wolle mit Teheran bei gemeinsamen Interessen – wie etwa bei der Bekämpfung der Terrormiliz Islamischer Staat (IS)* – zusammenarbeiten.
In der Nacht zu Mittwoch sind auf den irakischen Militärstützpunkt Ain al-Asad, auf dem US-Truppen stationiert sind, mehrere Raketen abgefeuert worden. Die iranische Revolutionsgarde hat sich zu dem Angriff bekannt. Einigen Medienberichten zufolge ist nicht eine, sondern sind mindestens zwei US-Militärbasen im Irak attackiert worden. Der zweite Militärstützpunkt, der offenbar ebenfalls mit Raketen beschossen worden sein soll, liegt bei der nördlichen Stadt Erbil.
Bei dem Angriff auf US-Ziele im Irak sind laut dem iranischen Fernsehsender „Press TV“ 80 Menschen ums Leben gekommen. Die Agentur Reuters hat unter Verweis auf das iranische Staatsfernsehen gemeldet, Hubschrauber und militärische Ausrüstung des US-Militärs seien schwer beschädigt worden.
Laut Trump sind jedoch weder Amerikaner noch Iraker bei dem iranischen Raketenangriff verletzt worden und der Stützpunkt ist nur minimal beschädigt worden
mka/gs/dpa
*Islamischer Staat (auch IS) - Terrorvereinigung, in Russland und Deutschland verboten