(Symbolbild) Papst Franziskus auf der Konferenz der spanischen Bischöfe, Rom 28. November 2023
Am 18. Dezember erlaubte der Vatikan in seiner Erklärung Fiducia Supplicans ("flehendes Vertrauen") die Segnung homosexueller Paare. Dabei gebe es laut dem Bericht der Nachrichtenplattform Katholisches Info vom 19. Dezember "nicht den Eindruck, dass gleichgeschlechtliche Paare in Scharen vor den Kirchentüren stehen und darauf warten, gesegnet zu werden." Deshalb müsse man sich vor allem fragen, worum es tatsächlich gehe.
Die Veröffentlichung des Dokuments, verfasst vom Glaubenspräfekt Victor Manuel Kardinal Fernández, löste öffentliche Empörung und Kontroversen aus. Sogar eine Gruppe britischer Priester sprach sich dagegen aus: Am Donnerstag veröffentlichte die Confraternity of Catholic Clergy (Bruderschaft des katholischen Klerus) des Vereinigten Königreichs einen von 500 Priestern unterzeichneten Brief. Darin hieß es, die traditionellen Werte der Kirche seien "unabänderlich".
Gemäß dem katholischen Dogma ist es keine Sünde, sich zu einer Person des gleichen Geschlechts hingezogen zu fühlen, wohl aber, homosexuelle Handlungen zu vollziehen. Seit seinem Amtsantritt im Jahr 2013 hat Papst Franziskus Schritte unternommen, um die Kirche für LGBTQ-Personen offener zu gestalten. Mit der Erlaubnis zur Segnung vom 18. Dezember wurden jetzt konkrete Schritte eingeleitet.
Weltweite Reaktionen auf die Vatikanische Homosexuellen-Segnung
Hatte der Vatikan vielleicht noch daran geglaubt, dass diese wesentliche Änderung der katholischen Traditionen und Lehren im allgemeinen Weltenchaos kurz vor Weihnachten 2023 weitestgehend untergehen würde, so erwies sich dies als eine Fehleinschätzung.
Unter dem Titel "Kirchen-Revolte gegen Papst Franziskus' neue Segens-Lehre" fasste der Merkur am Samstag den weltweiten Widerstand in einem Bericht zusammen. Demnach habe es selbst aus der Ukraine "kritische Töne" gegeben. Man habe dort zwar nicht, so wie in einigen afrikanischen Ländern, seitens der ansässigen Bischöfe die Segnungen direkt nach Veröffentlichung der Vatikan-Erklärung verboten. Aber man vermisse, den Aufruf zur Umkehr:
"Was wir in dem Dokument vermisst haben, ist, dass das Evangelium die Sünder zur Umkehr aufruft", so die ukrainischen Bischöfe.
Nur in Westeuropa begrüße man dem Merkur-Bericht zufolge die Erklärung des Vatikans angeblich ausdrücklich. Doch selbst dort habe es Kritik gegeben, musste die Zeitung einräumen. So habe der deutsche Kardinal Gerhard Ludwig Müller die Segnung von homosexuellen Paaren als "Blasphemie" bezeichnet. In Nordamerika dagegen, sei "man deutlich verhaltener als in Europa." Dort habe es seitens der Kirchenvertreter öffentlich lediglich geheißen, dass sich "die Lehre der Kirche zur Ehe nicht verändert habe."
Innerhalb von zwei Tagen: Mehrere Bischofskonferenzen in Afrika verbieten Homosexuellen-Segnungen ausdrücklich
Wie Katholisches Info am 20. Dezember berichtete, habe die Bischofskonferenz von Malawi als erste nationale Bischofskonferenz auf die neue vatikanische Erklärung reagiert. Schon am Folgetag, am 19. Dezember, verfasste die Bischofskonferenz eine Klarstellung. Darin erklärten die malawischen Bischöfe:
"Um Verwirrung unter den Gläubigen zu vermeiden, ordnen wir direkt an, dass aus pastoralen Gründen Segnungen jeglicher Art und gleichgeschlechtliche Verbindungen jeglicher Art in Malawi nicht erlaubt sind."
Schon zwei Tage später hatten sich auch die Bischöfe in zwei anderen Ländern des afrikanischen Kontinents organisiert und in nationalen Bischofskonferenzen ihre kollektive Ablehnung ausgesprochen und begründet. Die katholische Bischofskonferenz von Nigeria (CBCN) und die katholische Bischofskonferenz von Ghana (GCBC) verlautbarten am Mittwoch bzw. Donnerstag in getrennten Erklärungen, dass die Segnung homosexueller Ehen dem göttlichen Gesetz und der Lehre der Kirche widerspreche.
Die ghanaischen Bischöfe, welche Homosexualität seit langem als Bedrohung für das Überleben der menschlichen Rasse ablehnen, erklärten außerdem:
"Wir möchten noch einmal betonen, dass Priester keine gleichgeschlechtlichen Partnerschaften oder Ehen segnen dürfen."
Bischöfe von Astana: Papst Franziskus handelt "nicht aufrichtig nach der Wahrheit des Evangeliums"
Die allererste Reaktion sei jedoch diesmal nicht seitens der traditionellen Katholiken aus Afrika gekommen, sondern aus einer Diözese in Zentralasien, so ein weiterer Bericht von Katholisches Info. Demnach waren es die Bischöfe aus Astana, Tomasch Peta, Metropolitan-Erzbischof der Erzdiözese der Allerheiligsten Jungfrau Maria zu Astana, und Athanasius Schneider, Weihbischof der Erzdiözese der Allerheiligsten Jungfrau Maria zu Astana, die der vatikanischen Erklärung als allererste öffentlich widersprachen:
"Als Nachfolger der Apostel und getreu unserem feierlichen Eid anlässlich unserer Bischofsweihe, 'das Glaubensgut in Reinheit und Unversehrtheit zu bewahren, in Übereinstimmung mit der Tradition, die in der Kirche seit der Zeit der Apostel immer und überall befolgt wird', ermahnen wir die Priester und Gläubigen der Erzdiözese der Allerheiligsten Jungfrau Maria zu Astana und verbieten ihnen, irgendeine Form der Segnung von irregulären und gleichgeschlechtlichen Paaren zu akzeptieren oder durchzuführen."
Mit solchen Segnungen würde die katholische Kirche, wenn nicht in der Theorie, so doch in der Praxis, zur Propagandistin der globalistischen und gottlosen "Gender-Ideologie".
Die beiden Bischöfe aus Astana forderten Papst Franziskus auf, "im Geiste der bischöflichen Kollegialität, die Erlaubnis zur Segnung unverheirateter und gleichgeschlechtlicher Paare zu widerrufen."