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Mainstream-Magazin: Cancel Culture muss sein

swaine1988
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Autor: Karel Meissner
Quelle: https://www.compact-online.de/...
2023-04-28, Ansichten 744
Mainstream-Magazin: Cancel Culture muss sein

Das Mainstream-Magazin Starsinsider vergleicht politisch korrektes Umschreiben von Literaturklassikern mit späteren Verbesserungen, die Autoren an eigenen Werken vornehmen! Unsere Kultausgabe gegen Cancel Culture: «Staatsfeind Winnetou – Wie die Helden unserer Jugend ausgelöscht werden» . Hier bestellen.

Totalitäre Ideologen rechtfertigen sich gerne mit dem Argument, dass ihre Drangsalierungen keineswegs  unnormal seien: Auf die Gräueltaten der Gestapo befragt, antwortete Göring mit der Gegenfrage: Hat nicht jeder Staat das Recht, sich gegen Widersacher zu verteidigen? – Genau so argumentieren Propaganda-Journalisten bei der Verteidigung der linksgrünen Verbotswellen.

Mit dabei: Das Magazin Starsinsider  mit seiner Rechtfertigung der Cancel Culture. In einem Artikel über das Massakrieren klassischer Literatur (Roald Dahl, Ian Fleming, J.R.R. Tolkien und Agatha Christie) durch woke „Sensitivity“-Lektoren rechtfertigt der Autor solche Maßnahmen bereits in der Überschrift:

„Diese Bücher mussten später umgeschrieben werden“.

„Mussten“! Als sei Zensur eine physikalische Notwendigkeit und nicht die willkürliche Entscheidung machtgeiler Bessermenschen. Aber es kommt noch besser: Nicht nur „„Sensitivity“-Lektoren korrigieren, auch die Autoren selber schrieben ihre Werke oft um! Als Beispiele dienen James Joyce („Ulysses“), Mary W. Shelley („Frankenstein“), Arthur C. Clarke („Vergessene Zukunft“) bis zu Stephen King („The Stand – Das letzte Gefecht“).

All diese Schriftsteller hätten später Neufassungen ihrer Romane erstellt, dabei einzelne Kapitel gestrichen oder neue eingefügt.  So heißt über Stephen King:

„Als ,The Stand‘ zum ersten Mal veröffentlicht wurde, hatte es einen Umfang von 823 Seiten. Aber 1990 brachte King eine viel längere Version mit dem Titel ,The Stand: Complete and Uncut‘ heraus, in der er viele Szenen wieder einfügte, die er in der ersten Ausgabe aus Gründen der Länge gestrichen hatte.“

Zwar führt der Zeilenschinder kein einziges Beispiel an, wo Autoren sich durch Umformulierung nachträglich bei Politisch Korrekten einschleimt haben, aber egal. Die Message lautet: Nachträgliche Änderung ist  legitim.  Die Autoren machen das ja auch.  Sein Fazit:

„Die meisten Menschen glauben, dass ein Buch, sobald es veröffentlicht wurde, für immer festgeschrieben ist und nicht mehr überarbeitet werden kann. Aber die Wahrheit ist: Nur weil ein Autor ein Buch abzeichnet, heißt das nicht, dass es in Stein gemeißelt ist. Manche Autoren sind einfach nie ganz zufrieden mit ihrem Werk und nehmen es nach der Veröffentlichung noch einmal in die Hand, um Änderungen vorzunehmen.“

Und andere Bücher erfahren halt Veränderung, weil manche Textpassagen durch Wokeness-Lektoren „umformuliert werden mussten.“ Ist also beides dasselbe! – Glaubt der Autor das ernsthaft?  Oder fehlt ihm bloß jegliche Scham zur Publikation seines zynischen Propaganda-Mülls?

Übrigens, der kleine Bruder der Cancel Culture ist die „Trigger Warnung“. Sie hängt inzwischen an Eingangstüren diverser Theater und erscheint vor Ausstrahlung zahlreicher TV- und Stream-Angebote. Wer glaubt, da werde nur auf extreme Gewalt hingewiesen, irrt sich gewaltig. Amazon Prime warnt bei Filmen ab 12 Jahren sogar, wenn sie Raucher-Szenen enthalten. Klar, nicht Lockdown-Diktatur sondern der Anblick einer Zigarette kann Kinder traumatisieren.

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