Tschechiens Präsident Miloš Zeman hält nichts von der Zurschaustellung der Sexualität
von Günther Strauß
Frontalangriff von Miloš Zeman auf die LGBTQ-Lobby. Tschechiens Präsident hat sich mit deutlichen Worten gegen das Zurschaustellen der eigenen Sexualität ausgesprochen. „Wenn jemand dieser oder jener sexuellen Minderheit angehört, ist das seine oder ihre innere Angelegenheit. Wenn er demonstriert, daß er diese Orientierung hat, erhebt er sich über andere“, sagte Zeman im Interview mit dem Fernsehsender CNN Prima News.
Der Politiker äußerte, er sei von der jährlichen Homo-Veranstaltung „Prague Pride“ genervt. Stattdessen regte er Gegenveranstaltungen von Heterosexuellen an. „Wenn ich etwas jünger wäre, würde ich eine riesige heterosexuelle Demonstration organisieren.“ Das würde zeigen, wie sinnlos die Kundgebungen der sexuellen Minderheiten seien.
Geschlechtsumwandlungen von Transgender-Personen kommentierte der Staatspräsident ablehnend. Solche Maßnahmen könne er nicht verstehen, das sei Selbstbeschädigung. „Jeder chirurgische Eingriff ist ein Risiko. Und diese Transgender sind für mich wirklich ekelhaft.“
Zeman nahm die ungarische Regierung in Schutz, die wegen eines Gesetzes gegen die Verbreitung von LGBTQ-Inhalten an Schulen in der Kritik steht. Zwar sei er nicht grundsätzlich gegen einen Sexualkundeunterricht, der auch solche Themen umfasse, aber nur an weiterführenden Schulen. Grundschüler könnten das Thema nicht richtig verstehen.
Das ungarische Parlament hatte vor kurzem ein Gesetz beschlossen, das Kinder vor Pädophilie schützen soll. Dieses enthält aber auch ein Werbeverbot für Homosexualität sowie für Geschlechtsumwandlungen bei Minderjährigen. Kritiker monieren, durch das Gesetz dürfe an Schulen auch nicht mehr über Homosexualität aufgeklärt werden. Dafür war Ungarn auch während der laufenden Fußball-Europameisterschaft scharf attackiert worden.