In früheren Zeiten hatten Meuterer drakonische Strafen zu gegenwärtigen, heute werden „Flüchtlinge“, die mit Drohungen, das Schiff abzufackeln, die Besatzung in ihre Gewalt zu bringen und mit Waffen ihre Forderungen durchsetzen, belohnt. Malta ließ jetzt 425 Migranten an Land, nachdem sie eine Revolte angezettelt hatten.
Laut Malta today habe eine Gruppe der wegen des Corona-Lockdowns teils seit fünf Wochen auf eigens gecharterten Passagierfähren außerhalb der Zwölfmeilenzone festgehaltenen Migranten, mit Küchenmessern bewaffnet, gedroht, eine Gasflasche in die Luft zu jagen und Müll an Bord in Brand zu setzen. Die Aufrührer der „Europa II“ hätten mit einem Ultimatum von 30 Minuten gedroht. Nach dessen Ablauf wollten sie die zahlenmäßig unterlegene Besatzung in ihre Gewalt bringen. Diese habe Robert Abela um Hilfe ersucht.
Maltas Premierminister habe auf einen Militäreinsatz im Hinblick auf mögliche Opfer verzichtet, die Entscheidung über ihre strafrechtliche Verfolgung der Polizei überlassen. Schließlich müsse berücksichtigt werden, dass die betroffenen Personen selbst bei stürmischem Wetter „40 Tage lang auf See gehalten wurden, bestimmten Umständen ausgesetzt waren“, so Abela.
Während Maltas Erzbischof Charles Scicluna den Inselstaat und die EU via Twitter aufforderte, eine „faire und gerechte Antwort auf die Not dieser unserer Brüder zu finden“, denn „die Prinzipien von Legalität und Solidarität“ gingen Hand in Hand, machte Maltas Staatschef der EU schwere Vorwürfe hinsichtlich Untätigkeit und fehlenden Rückhaltes in der „Flüchtlings“-Frage. Vieler Bekenntnisse zu Solidarität zum Trotz verweigere die EU die Aufnahme der Migranten; sie könne sich aber nicht länger herausreden. Dabei hatte auch der Inselstaat seine Häfen für Asylsuchende geschlossen, war jedoch Samstagmorgen vor der mit messerscharfem Nachdruck ausgesprochenen „Bitte“ eingeknickt, ließ auch die Fähren, „Atlantis“, „Bahari“ und „Jade“ in den Hafen von Valletta – und die „Migranten“ von Bord.
Nicht asylberechtigte wolle man einer Regierungserklärung zufolge unter entschlossenerer Zusammenarbeit mit Libyen abschieben. Immerhin habe man mithilfe von dessen Behörden in den vergangenen Wochen die illegale Einreise von etwa 1500 Migranten verhindern können.
Die von zigtausenden weiteren „Schutzsuchen“ aus Libyen und anderswo indes, die nach diesem großartigen Erfolg der Vorhut auch deren Strategie anwenden dürften, wahrscheinlich kaum. Immerhin sind sie, wie sie man ihnen jetzt kundtat, „Brüder“ von bestimmten Kirchenfürsten und sich deren sowie der Solidarität aus grünen und linken Kreisen Deutschlands gewiss. Da fallen dann auch schon mal Straftatbestände wie Messergewalt, Erpressung, Geiselnahme, Enteignung oder Drohungen, eine Gasflasche in die Luft jagen, unter den Tisch, wenn man sich an einen gedeckten setzen will.
Ihre erste Lektion auf europäischem Boden haben sie gelernt: Im schwachen Europa muss man nur ein Messer zücken, um seinen Willen durchzusetzen.