Im Laufe der vergangenen Woche stieg der Durchschnittspreis für Weizen auf dem Inlandsmarkt um 1.000 Rubel und erreichte laut Agrarportal „Sovecon“ fast 13.300 Rubel pro Tonne - das sei ein Rekordhoch. Dies mag den Exporteuren nicht schmecken, inländische Analysten im Land erwarteten weitere Preiserhöhungen, so ein Bericht der Wirtschaftszeitung "Kommersant".
Die Nachfrage nach Getreideprodukten wie Mehl oder Nudeln steige in den von der Coronavirus-Pandemie betroffenen Gebieten – leergefegte Supermarktregale zeugen davon. Auf Verbraucherebene sei dies auch auf der anderen Seite der Erde, etwa in Australien, sichtbar, zitiert das Börsengeschäftsportal „Godmodetrader“ die Commerzbank-Analystin Michaela Helbing-Kuhl. Ob dies dauerhaft sei und ob dieser Effekt tatsächlich zu einer Ausweitung der Kapazitäten oder deren Auslastung bei den verarbeitenden Betrieben führe, sei unklar, so die Analystin. Möglich sei auch, dass die Produzenten ihre bereits zuvor vertraglich vereinbarten Lieferungen an den Handel lediglich zeitlich vorzögen, solange Produktion und Vertrieb ohne große Einschränkungen laufen können.
Der Preis für Weizen hat zwischenzeitlich den für russisches Öl überflügelt. Erdöl der Marke „Ural“ wurde Ende vergangener Woche mit 12.850 Rubel pro Tonne (rund 20 US-Dollar pro Barrel) gehandelt. Derzeit ist Erdöl auf dem niedrigsten Preisniveau seit Jahrzehnten: Einerseits ob der Coronavirus-Pandemie, welche die Nachfrage nach Rohstoffen aufgrund von Betriebsstillständen in mehreren Ländern einbrechen ließ. Und andererseits wegen der Unstimmigkeiten mit der OPEC.
ba