Wiktor Swiridow, der ehemalige Leiter des Fuhrparks des russischen Strafvollzugs, soll vor einigen Jahren den stellvertretenden Chef der Behörde erpresst haben. Die Hintergründe waren unklar. Nach Darstellung seines Anwalts war der ehemalige Staatsbeamte wegen einer schweren Krebserkrankung im vierten Stadium unter strengen Auflagen auf freiem Fuß. Er hatte bis zum Schluss seine Unschuld beteuert. Der Mann beklagte, dass das Gericht entlastende Beweise, darunter Tonmitschnitte, nicht berücksichtigt habe.
Nach Darstellung des Gerichts muss nun geklärt werden, wie der Mann eine Waffe in den Saal bringen konnte. Kriminalisten nahmen die Ermittlungen auf. Die Sicherheitsvorkehrungen in russischen Gerichten sind hoch – mit Metalldetektoren und uniformierten Sicherheitskräften.
Der Anwalt des Angeklagten sagte auch, dass sein Mandant nach der Atomkatastrophe von Tschernobyl im Jahr 1986 zu jenen Helfern gehört habe, die damals für die Beseitigung der Schäden eingesetzt wurden. Demnach erschoss sich der Mann mit einer Pistole, die er als Auszeichnung für vorbildliche Leistungen im Dienst erhalten hatte.