In die Freude um die neue Attraktion als geografischer Mittelpunkt der EU habe sich doch Wehmut gemischt. So habe die Europafahne während der kleinen Feier auch einen Trauerflor getragen.
Nun soll überlegt werden, wie sich der EU-Mittelpunkt touristisch vermarkten lässt. Die Gemeinde hatte Weitsicht bewiesen und bereits vor zweieinhalb Jahren ein Schild aufgestellt mit der Aufschrift „Zukünftiger Mittelpunkt der EU“.
Das Schild soll jetzt ausgewechselt werden. Dann heißt es nur noch: „Mittelpunkt der EU.“
Bisher lag der geografische Mittelpunkt - berechnet vom Nationalen Geografischen Institut Frankreichs (IGN) - im Ort Westerngrund bei Aschaffenburg und damit auch in Unterfranken. Westerngrund hatte ihn sogar gleich zweimal zugesprochen bekommen: Erst 2013 durch den EU-Beitritt Kroatiens; und als kurz darauf die französische Insel Mayotte zur EU kam. Die Mitte der EU verschob sich nur um 500 Meter.
Das ING berechnet den Mittelpunkt anhand der EU-Grenzen. Dazu bestimmt sie den sogenannten Flächenschwerpunkt. Würde man die Konturen der Fläche auf eine Platte übertragen, sie aussägen und an einer Schnur aufhängen, wäre diese Platte im berechneten Mittelpunkt perfekt ausbalanciert.
leo/dpa/ae