Im Iran endet nach amtlichen Angaben jede dritte Ehe mit einer Scheidung - vor 20 Jahren war es noch jede achte Ehe. Für den Iran mit seinen strengen islamischen Regeln ist dieser Anteil höchst beunruhigend.
Der Grund sind laut Soziologen drastische Änderungen in der gesellschaftlichen Ordnung im Land in den vergangenen Jahren. Scheidung ist für viele Frauen und Familien kein Tabuthema mehr. Auch wollen besonders viele Jugendliche in den Großstädten Beziehungen ohne Trauschein.
Außerdem haben immer mehr Frauen eine bessere akademische Ausbildung als die Männer und erhalten dementsprechend die besseren Jobs. Das macht sie finanziell sowie gesellschaftlich unabhängiger und mutiger, so die Soziologen. Sie bezweifeln daher, dass die Rationierung die Scheidungsrate im Iran reduzieren werde.
ta/gs/dpa