Bei dem Gespräch wurde demnach die Vorbereitung auf die internationale Libyen-Konferenz in Berlin behandelt. Unter anderem informierte Russlands Präsident die Bundeskanzlerin über das Moskauer Treffen mit Teilnahme der Konfliktparteien in Libyen.
Am Montag hatten in Moskau multilaterale Konsultationen zur Regelung des libyschen Konflikts stattgefunden. Die russische Nachrichtenagentur RIA Novosti meldete danach, dass sich die Konfliktparteien auf den Entwurf einer Vereinbarung hätten einigen können. Später teilte Russlands Außenminister Sergej Lawrow mit, dass mehrere Seiten des Konflikts in Libyen das endgültige Dokument in der russischen Hauptstadt unterzeichnet hätten. Aber der Chef der Libyschen Nationalarmee, Marschall Khalifa Haftar, habe um mehr Zeit gebeten. Am Dienstag teilte eine libysche informierte Quelle gegenüber RIA Novosti mit, dass Haftar Moskau verlassen habe, ohne die Vereinbarung mit der Tripolis-Regierung von Fajis al-Sarradsch signiert zu haben.
Nach dem Sturz und der Ermordung des libyschen Staatschefs Muammar Gaddafi im Jahr 2011 hat Libyen praktisch aufgehört, als ein einheitlicher Staat zu existieren.
Heute herrscht im Land Biarchie. Im Osten tagt das vom Volk gewählte Parlament und im Westen – in der Hauptstadt Tripolis – regiert die mit Unterstützung der Uno und der Europäischen Union gebildete Regierung der Nationalen Einheit mit Fajis al-Sarradsch an der Spitze. Die Behörden des Ostteils des Landes agieren unabhängig von Tripolis und kooperieren mit der Libyschen Nationalarmee.
Zuvor hatte die Nachrichtenagentur Reuters gemeldet, dass diese Veranstaltung für den 19. Januar anberaumt ist. Ziel ist, die in Libyen militärisch aktiven Regierungen zu einer Einhaltung des UN-Waffenembargos und einer Unterstützung des Waffenstillstands zu bewegen.
ak/sb