Somit reagierte Araktschi auf eine Botschaft des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell, der sich „sehr besorgt” über die Festnahme zeigte und die volle Einhaltung des Wiener Übereinkommens, das die Immunität von Diplomaten regelt, forderte.
Das deutsche Auswärtige Amt kritisierte ebenfalls die kurzfristige Festnahme:
„Wir verurteilen dieses Vorgehen in aller Deutlichkeit. Einhaltung der elementarsten Regeln im internationalen Umgang ist im Interesse aller“, twitterte die Bundesbehörde am Sonntag.
Macaire selbst bestritt, an den Protesten teilgenommen zu haben. Laut eigenen Angaben wohnte er einer Veranstaltung in Erinnerung an die Opfer des Absturzes der ukrainischen Boeing 737 bei und verließ die Kundgebung kurz nachdem einige Teilnehmer begonnen hatten, Slogans zu skandieren.
In mehreren Teilen Teherans gab es neulich Proteste wegen des Fehlabschusses des ukrainischen Passagierflugzeugs durch den Iran. Laut den Nachrichtenagenturen Irna und Isna nahmen am Samstagabend Hunderte Menschen an Protestkundgebungen vor den Universitäten Teheran, Amir Kabir und Scharif teil. Sie kritisierten sowohl den Abschuss sowie die tagelangen Dementis iranischer Behörden und Medien. Die Proteste wurden unter anderem von US-Präsident Donald Trump unterstützt, der Twitter-Nachrichten auf Englisch und auf Persisch an das „tapfere, leidgeprüfte Volk“ im Iran schickte.
Nach der Wiener Diplomatenrechtskonvention genießen Botschafter und andere Entsandte im Gastland diplomatische Immunität. Sie sind damit vor straf-, zivilrechtlicher oder administrativer Verfolgung geschützt.
msch/dpa/