Der Mitbegründer von Wikileaks gibt unmittelbar vor den US-Wahlen ein exklusives Interview an RT.
In dem am morgigen Samstag erscheinenden Interview beschuldigt Julian Assange die US-Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton der Irreführung der amerikanischen Bevölkerung. Dabei geht es vor allem um den wahren Umfang der Unterstützung des so genannten "Islamischen Staates" durch Washingtons Verbündete im Nahen Osten.
So drängte die ehemalige Außenministerin Hillary Clinton in einer im vergangenen Monat durch WikiLeaks öffentlich gemachten E-Mail den damaligen Berater Barack Obamas, John Podesta, auf Katar und Saudi-Arabien "Druck auszuüben", da diese
ISIL - dem Islamischer Staat - und anderen radikalen Gruppen verdeckte finanzielle und logistische Unterstützung zukommen lassen.
"Ich denke, dass es sich dabei um die wichtigste E-Mail der gesamten Sammlung handelt", äußert Assange im Exklusiv-Interview.
Alle ernstzunehmenden Analysten sind sich darüber im Klaren, und selbst die US-Regierung stimmte dem zu, dass einige Saudis den IS unterstützt und gefördert haben. Der Kniff bestand aber immer darin, zu behaupten, dass es sich um einige 'skrupellose' Prinzen gehandelt habe, die ihr Öl-Geld dafür nutzen, zu tun, was immer ihnen beliebt, und dass die Regierung dies nicht billige. Diese E-Mail allerdings besagt, dass es sich bei den Quellen der Finanzierung des IS vielmehr um die saudische und katarische Regierung selbst handelt.
Assange und John Pilger, die sich für das 25-minütige Interview in der ekuadorianischen Botschaft getroffen hatten, in welcher der Whistleblower seit 2012 als Flüchtling Asyl genießt, sprechen außerdem über Interessenkonflikte Clintons während Obamas erster Amtszeit, die Stiftung ihres Gatten sowie nahöstliche Politiker und Diplomaten, deren Ankündigungen, den Terrorismus bekämpfen zu wollen, nicht aufrichtig waren.
Die Saudis, die Kataris, die Marokkaner, Bahrain und insbesondere die beiden Erstgenannten geben also all das Geld der Clinton-Stiftung, während Hillary Clinton Außenministerin ist. Das Außenministerium wiederum genehmigt umfangreiche Waffenverkäufe, insbesondere an die Saudis.
Unter Hillary Clinton - und Clintons E-Mails verweisen auf entsprechende Gespräche darüber - wurde für mehr als 80 Milliarden US-Dollar der größte Waffendeal, der weltweit jemals stattgefunden hat, mit Saudi-Arabien abgeschlossen. Während ihrer Amtszeit verdoppelte sich die Gesamthöhe US-amerikanischer Waffenexporte.
Die Folge all dessen ist, dass diese berühmt-berüchtigte Gruppe von Dschihadisten namens IS oder ISIS größtenteils mit Geld von Leuten geschaffen wurde, die der Clinton-Stiftung Geld überweisen?
/Ja.
Pilger befragt Assange ebenfalls über die stetige Häufung an Beschuldigungen seitens des Clinton-Camps und westlicher Medien gegenüber WikiLeaks. Diese behaupten, dass WikiLeaks es darauf abgesehen habe, die in der kommenden Woche stattfindenden US-Präsidentschaftswahlen zu Gunsten Donald Trumps zu drehen – vielleicht gar auf Geheiß Russlands.
Assange jedoch erachtet die Aussichten Trumps, zu gewinnen, als gering – und dies nicht unbedingt, weil er nicht genügend an Wählerschaft hinter sich hätte.
"Meiner Analyse nach ist es Trump nicht erlaubt, zu gewinnen", sagt Assange. "Warum sage ich das? Weil sich das Establishment von ihm abgewendet hat. Trump hat, mit Ausnahme vielleicht der Evangelikalen, nicht eine Gruppe des Establishments hinter sich, sofern man die Evangelikalen denn überhaupt als Vertreter des Establishments benennen möchte."
Die Gegner des Immobilienmagnaten, dessen Kundgebungen täglich Rekordzulauf verbuchen können, seien schlicht zu mächtig:
Banken, Geheimdienste, Rüstungsunternehmen, das ausländische Geld etc. stehen alle hinter Hillary Clinton. Ebenso die Medien, die Inhaber der Medien und die Journalisten selbst.
Das vollständige Interview erscheint am morgigen Samstag in deutscher Übersetzung auf RT Deutsch.