In Geheimdokumenten wohl aus dem Jahr 2015, an die das US-Außenministerium gelangt ist, diskutieren Wissenschaftler des chinesischen Militärs eine mögliche militärische Nutzung von SARS Coronaviren, das berichtete die australische Tageszeitung The Australian. Der US-Bericht mit dem Titel „Der unnatürliche Ursprung von SARS und neuen Arten künstlicher Viren als genetische Biowaffen“ hat laut der Zeitung bei den Vorsitzenden des britischen und des australischen Auswärtigen Ausschusses, Tom Tugendhat und James Paterson, für Aufsehen und Besorgnis gesorgt, insbesondere was die Transparenz der chinesischen Regierung bei der Aufklärung des Ursprungs von COVID-19 angeht.
The Australian schreibt über das chinesische Dokument, es beschreibe SARS-Coronaviren als Beginn einer ’neuen Ära genetischer Waffen‘, weiter, dass sie künstlich in eine neu auftretende menschliche Krankheit verwandelt, und dann als Waffe auf eine noch nie dagewesene Weise entfesselt werden könnten. Bis dato gibt es keine Hinweise, dass das Virus absichtlich freigesetzt wurde oder dass die im Dokument diskutierte Nutzung mit COVID-19 zusammenhängt. Über die Autoren schreibt die Zeitung:
„Einige der führenden Persönlichkeiten des öffentlichen Gesundheitswesens und des Militärs in China sind unter den 18 Autoren des Dokuments aufgeführt, darunter der frühere stellvertretende Direktor des chinesischen Büros für Epidemieprävention, Li Feng. Zehn der Autoren sind Wissenschaftler und Waffenexperten der Medizinischen Luftwaffen Universität in Xi’an, die aufgrund ihrer Militärforschung als ’sehr risikoreich‘ eingestuft wurde.“
Und weiter:
„Die Medizinische Luftwaffenuniversität, auch bekannt als Vierte Medizinische Universität, wurde 2017 unter das Kommando der PLA [Volksbefreiungsarmee, die Streitkräfte Chinas, Anm. der Redaktion] gestellt. Der Chefredakteur der Zeitung, Xu Dezhong, erstatte Bericht zu den Top-Führungskräften der chinesischen Militärkommission [Die Kommission ist das höchste militärische Führungsgremium Chinas, Anm. der Redaktion] und des Gesundheitsministeriums während der SARS-Epidemie von 2003, in 24 Briefings und 3 Berichten laut seiner Online-Biographie.“
Im Fokus steht dabei die sogenannte Gain-of-Function-Forschung, bei der Viren im Labor künstlich gefährlicher gemacht werden. Der Wissenschaftler Prof. Roland Wiesendanger und die Uni Hamburg sorgten mit einer Indiziensammlung für Aufsehen, die die Laborhypothese zum Corona-Ursprung als durchaus plausibel erscheinen ließ, als Unfall solcher zweifelhaften Forschungsversuche.